WM der Raceboarder in Slowenien
Glänzende Medaillenbilanz in Rogla: Jörg holt Gold und Bronze, Hofmeister schnappt sich Silber

02.03.2021 | Stand 18.09.2023, 7:10 Uhr

Gleich zwei deutsche WM-Medaillengewinnerinnen hatte der Parallel-Slalom von Rogla zu bieten: Selina Jörg (rechts/Bronze), die am Vortag ihren WM-Titel im Parallel-Riesenslalom verteidigt hatte, und Ramona Hofmeister (Silber).

Perfekte Bilder mit Sonnenschein satt und glänzenden Medaillen für die deutschen Raceboarderinnen: Das hat die zweitägige WM in Rogla (Slowenien) geliefert. Titelverteidigerin Selina Jörg (SC Sonthofen) schnappte sich wie schon 2019 in Park City Gold im Parallel-Riesenslalom und Bronze im Parallel-Slalom. Ramona Hofmeister, die am ersten Tag im Viertelfinale die Segel streichen musste, gewann immerhin Silber im Parallel-Slalom. Die Medaillenbilanz wurde somit absolut erfüllt – der Sportliche Leiter von Snowboard Germany, Andreas Scheid, hatte zwei- bis dreimal Edelmetall gefordert.

Weniger erfreulich war hingegen das Abschneiden der deutschen Männer: Der 27-jährige Routinier Stefan Baumeister (SC Aising-Pang) wurde an beiden Tagen 20. der Qualifikation und verpasste somit jeweils das Achtelfinale der besten 16. Nicht besser erging es Elias Huber vom SC Schellenberg, Ole Mikkel Prantl vom WSV Königssee und Yannik Angenend vom FC Lengdorf.

"Die Enttäuschung über meine eigene Leistung ist riesengroß. Ich habe viel mehr drauf", sagte die 24-jährige Hofmeister (WSV Bischofswiesen) nach ihrem schwachen Abschneiden am Montag, in den sie als Schnellste der Quali gestartet war, ehe das böse Erwachen folgte. Gestern steigerte sich die Gesamtweltcup-Siegerin der vergangenen Saison deutlich und zauberte – abgesehen von einem Riesenpatzer im Finale gegen Sofia Nadyrshina – starke Vorstellungen in den Schnee, was mit ihrer zweiten WM-Medaille nach Bronze 2019 in Park City belohnt wurde. Der Schweizerin Jessica Keiser (Achtelfinale) gab der "rasende Leopardenschal" aus Stanggaß ebenso das Nachsehen wie der Russin Natalia Soboleva (Viertelfinale) und der überraschend starken Kanadierin Megan Farrell (Halbfinale), die dann später das Finale um Bronze gegen die 33-jährige Jörg verlor. Damit hatte Hofmeister also Silber schon sicher, ehe ihr "Bock" im Finallauf folgte, so dass am Ende die erst 17-jährige Russin den WM-Thron besteigen durfte.

Ramona Hofmeisters Fazit: "Mir fallen so viele Steine vom Herzen. Das Rennen am Montag hat mich sehr mitgenommen. Im Parallel-Riesenslalom, meiner Paradedisziplin, wollte ich mehr. Umso schöner ist es, im Parallel-Slalom eine Medaille mitzunehmen und gemeinsam mit Selina auf dem Podest zu stehen."

Hellauf begeistert zeigte sich auch Race-Headcoach Paul Marks: "Mega. Wenn man mit drei Medaillen nach Hause fährt, kann man sehr zufrieden sein. Auch die Quali-Leistungen zeigen, wie stark wir bei den Damen sind. Bei den Herren haben wir noch ein bisschen mehr Arbeit vor uns. Aber das Feuer ist da. Die Olympischen Spiele nächstes Jahr geben uns Motivation, um noch einen Schritt nach vorne zu machen."

Mehr über die WM lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Mittwoch, 3. März 2021 – unter anderem im Freilassinger Anzeiger, Reichenhaller Tagblatt und in der Südostbayerischen Rundschau.