Zurück in Serbien: Novak Djokovic. −Foto: dpa
Zurück in Serbien: Novak Djokovic. −Foto: dpa
Nach den turbulenten Tagen im grellen Rampenlicht verschwand Novak Djokovic unbemerkt durch einen Seitenausgang.
Kaum war der tief gefallene Tennis-Held auf dem Nikola-Tesla-Flughafen in Serbiens Hauptstadt Belgrad gelandet, wurde er auch schon flugs vorbeigeschleust an den wartenden Reportern. Auch die allerdings nur wenigen Fans, die sich mit Flaggen und Spruchbändern vor dem Terminal postiert hatten, bekamen ihren verehrten Liebling nicht mehr zu Gesicht.
Am ersten Tag der Australian Open in Melbourne herrschte derweil große Erleichterung, dass nach der Ausweisung des Weltranglistenersten der Fokus wieder auf dem Sport liegt statt auf Paragrafen. "Ich habe es ziemlich satt", sagte Rafael Nadal gefragt nach der Djokovic-Saga, die vor dem Turnierstart am Montag das gesamte sportliche Geschehen überlagert hatte. Das Thema habe "irgendwann so genervt", sagte Andrea Petkovic nach ihrer Niederlage in der ersten Runde.
Das Thema wird freilich so schnell nicht verschwinden, denn für Djokovic ist ein weiteres Problem aufgetaucht. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, müssen künftig alle Sportler, die an Wettbewerben in Frankreich teilnehmen wollen, geimpft sein. Sportministerin Roxana Maracineanu hatte vergangene Woche noch erklärt, für Veranstaltungen wie die French Open könnten Ausnahmen gelten, nun scheint das Gegenteil möglich.
"Wenigstens ist klar, was passiert", sagte Olympiasieger Alexander Zverev am Montag in Melbourne, als er auf die Entwicklungen in Frankreich angesprochen wurde: "Dann wird es nicht die Fehler geben, die hier passiert sind."
Derzeit ist es nicht erforderlich, geimpft zu sein, um in Frankreich einzureisen, aber der Impfnachweis wird künftig für jeden verpflichtend sein, der eine "Einrichtung mit Publikumsverkehr" betritt. Djokovic ist ungeimpft, allerdings war bei ihm nach eigener Aussage Mitte Dezember eine zweite Corona-Infektion nachgewiesen worden. Derzeit gilt er damit als genesen.
Am Sonntagabend hatte der Präsident des französischen Tennisverbands (FFT), Gilles Moretton, erklärt, dass man mit den öffentlichen Behörden zusammenarbeite, welche "zu gegebener Zeit die Regeln für die Aufnahme von ungeimpften ausländischen Sportlern für unser Turnier präzisieren werden".
Der moralischen Unterstützung seiner Landsleute kann sich Djokovic in der Zwischenzeit weiter sicher sein. Miomir Kecmanovic, gegen den die ausgewiesene Nummer eins am Montag in der Rod Laver Arena in Melbourne hätte spielen sollen, betonte: Er und alle anderen Serben im Turnier hätten sich nun vorgenommen, "alles zu tun, um Djokovic zu rächen" und "ihn stolz zu machen". Kecmanovic tat einen ersten Schritt, indem er Salvatore Caruso 6:4, 6:2, 6:1 besiegte.
Djokovic war da bereits auf dem Weg Richtung Heimat. Mit einer Maske im Gesicht, zwei Taschen in den Händen und noch immer großer Enttäuschung in den Kleidern war der 34 Jahre alte Serbe zunächst beim Zwischenstopp in Dubai aus dem Flieger geklettert und dann weitergereist. Er will in Belgrad erst einmal zur Ruhe finden, den Kampf um die Trophäe, die er schon neun Mal gewonnen hat, muss er, so er dies möchte, nach seiner Ausweisung nun tatenlos aus der Ferne beobachten.
Boris Becker behauptet deshalb, "der neue Turniersieger hat möglicherweise einen faden Beigeschmack, weil er den Besten nicht schlagen muss", so klar, ergänzte er bei Eurosport, "muss man das sehen", denn: Der obere Teil des Turnier-Tableaus sei nun deutlich schwächer. Becker steht Djokovic als dessen Ex-Trainer nahe, sagt aber auch: "Wir sollten uns auf die Spieler konzentrieren, die da sind. Wie Rafael Nadal es richtig gesagt hat, ist kein Spieler größer als das Turnier."
Nadal fügte am Montag hinzu, die Gerechtigkeit habe gesiegt, Djokovic sei allerdings auch nicht der einzig Schuldige an dem "Chaos" gewesen, das die Australian Open vor dem Auftakt überlagerte. Weitaus weniger emotional äußerte sich die frühere Weltranglistenerste Naomi Osaka nach ihrem glatten 6:3, 6:3-Erstrundensieg gegen die Kolumbianerin Camila Osorio. "Ich habe nicht zu oft die Nachrichten geschaut", sagte die 24-Jährige ungerührt.
Für Djokovic gibt es immerhin einen Hoffnungsschimmer, was seine Zukunft bei den Australian Open angeht. Nach der Aberkennung des Visums dürfte er nach den geltenden Bestimmungen auch in den kommenden drei Jahren nicht in Down Under einreisen, Premierminister Scott Morrison sagte allerdings in einem Radio-Interview: "Unter den richtigen Umständen" sei eine frühere Rückkehr möglich, dies würde dann zum "gegebenen Zeitpunkt" betrachtet werden. − sid
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