Planung schwierig, Kuhls sucht Nachfolger
Sonnenland-Cup in der Schwebe: Warum die Zukunft des Hallen-Spektakels offen ist

12.11.2020 | Stand 19.09.2023, 1:51 Uhr

Volle Halle, klasse Kick: Beim U15-Turnier waren seit Jahren die besten Nachwuchskicker Deutschlands zu Gast in der Dreiländerhalle. Zuletzt sicherten sich die Talente des FC Bayern – hier eine Szene aus dem Endspiel gegen Mainz − den Titel. −Foto: Mike Sigl

Der Sonnenland-Cup gehört zu den namhaftesten Junioren-Hallenturnieren in Deutschland. Das Aushängeschild ist das U15-Turnier, das jedes Jahr internationale Top-Teams nach Passau lockt.

Heuer konnte der Wettbewerb im Januar noch vor Corona in der Dreiländerhalle stattfinden. Für 2021 haben die Veranstalter bereits wegen des Virus abgesagt. Sollte sich die Corona-Pandemie nicht entspannen, stehe auch die 23. Auflage 2022 auf der Kippe. "Corona lässt keine Planungen zu. Aber es kann in die Richtung gehen, dass es auch 2022 keinen Sonnenland-Cup gibt", sagt Organisator Dr. Heinz-Günter Kuhls.

Im Nachhinein haben die Veranstalter Spvgg Hacklberg und SV Schalding-Heining den richtigen Riecher gehabt, das Turnier für 2021 frühzeitig abzublasen. "Die Corona-Entwicklung ist unkalkulierbar. Die Infektionszahlen könnten im Winter wieder steigen mit der Folge, dass das Turnier aufgrund behördlicher Anordnung kurzfristig abgesagt werden müsste und die veranstaltenden Vereine wegen der dann vielleicht schon angefallenen hohen Kosten sogar in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten", war bereits im Sommer richtigerweise vermutet worden.

Noch gibt es Hoffnungen, 2022 wieder hochkarätige Teams in der Dreiländerhalle begrüßen zu dürfen. Schließlich hätten Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper und die Brauerei Hacklberg bereits ihre Unterstützung zugesagt. Doch für Kuhls gibt es trotzdem ein Problem: "Ich lade immer schon von Januar bis März die Mannschaften für das C-Jugend-Turnier ein. Die Bundesligisten planen nämlich sehr früh." Und bis dahin werde Corona wohl noch nicht vorbei sein.

Erschwerend hinzu komme, dass "der harte Kern des Organisationsteams im fortgeschrittenen Alter" sei und damit zur Risikogruppe gehört, sagt der 71-Jährige. Für eine endgültige Absage sei es aber trotzdem noch zu früh. Die stehe und falle nämlich auch damit, ob der SV Schalding-Heining mitmacht und Helfer stellt. "Aktuell sind das alles nur Gedankenspiele", betont Kuhls, der sich aber durchaus bewusst ist: "Es müssen Jüngere ran", das gelte auch über 2022 hinaus. "Wenn es den Sonnenland-Cup einmal nicht mehr gibt, wäre das schade", so Kuhls.

Er selbst plant das Turnier alleine, wie er sagt. Ein Jahr ununterbrochene Arbeit sei das. Falls er ausfalle, werde es sowieso problematisch. Und inzwischen suche er schon seit zehn Jahren nach einem Erben für die Planung. "Ich habe immer wieder versucht, Leute einzuarbeiten, aber alle sind schnell wieder abgesprungen." So hätten bei vielen berufliche Gesichtspunkte wie neue Jobangebote den Ausschlag gegeben, die Tätigkeit im Planungsteam nach kurzer Zeit wieder aufzugeben. Bis zuletzt war Kuhls indes auch noch Fußball-Abteilungsleiter bei der Spvgg Hacklberg, im März beerbte ihn Christopher Frisch.