Nach Skandal um Jugendcoach
FC Bayern schließt Rassismus-Untersuchung am Campus ab – und entlässt zwei weitere Mitarbeiter

20.10.2020 | Stand 19.09.2023, 1:49 Uhr

Interne Ermittlungen abgeschlossen hat der FC Bayern auf seinem Campus. −Foto: dpa

Der FC Bayern München hat seine Untersuchungen nach Rassismusvorwürfen gegen Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrums abgeschlossen. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Freitag mitteilte, seien die Anschuldigungen "umfassend" untersucht worden.

Das WDR-Magazin "Sport inside", das die Rassismus-Affäre um einen inzwischen entlassenen Jugendtrainer aufgedeckt hatte, schreibt, dass ein weiterer Nachwuchscoach im Zuge der Ermittlungen den Campus verlassen habe müssen. Dieser gilt als die rechte Hand des ehemaligen Trainers, gegen den die Staatsanwaltschaft München inzwischen wegen den Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Ein weiterer Vertrauter, laut "Sport inside" Angestellter im Team-Management, soll ebenfalls seine fristlose Kündigung erhalten haben.

"Im Ergebnis wurden für einen Teilbereich des NLZ Vorgänge ermittelt, die gegen arbeitsrechtliche Pflichten verstoßen haben, mit der Haltung des FC Bayern nicht übereinstimmen und zu Konsequenzen führen", teilte der Club mit. Folge sind strukturelle Veränderungen und ein personeller Neuanfang für die U9- bis U15-Teams.

"In unserem Club dulden wir weder Intoleranz noch Diskriminierung. Dass jetzt an einer Stelle gegen unsere Grundsätze verstoßen wurde, schmerzt uns. Wir werden alles dafür tun, dass sich so etwas nicht wiederholt", sagte Michael Gerlinger, Direktor Recht & Personal.

Das Magazin "Sport Inside" des WDR hatte über den Rassismusverdacht berichtet. Demnach würden schwere Vorwürfe erhoben. In Diskussionen um die Verpflichtung von Spielern sollen rassistische Ausdrücke wie "Neger" oder "Kanake" verwendet worden sein.

− dpa/aug