Burghausen. Monatelang standen Deutschland und die Welt beinahe still und immer noch gibt sich das Corona-Virus nicht geschlagen. Mitunter massiv unter der Situation zu leiden hatten Athletinnen und Athleten aller Sportarten. Doch ganz besonders betrifft diese Situation Vollkontakt-Sportarten wie das Ringen. Nun gab es für die deutschen Spitzenvereine im Ringsport eine zentrale Frage zu klären: Soll die Bundesliga-Saison 2020/21 stattfinden? Zumindest aus Sicht des SV Wacker Burghausen kann diese Frage nun mit einem "Ja, aber…" beantwortet werden.
Eines ist klar: Eine einfache Entscheidung war es nicht, die die Abteilungsleitung des SVW in den vergangenen Wochen zu treffen hatte. Nach intensiven und kontroversen Gesprächen innerhalb der Spartenspitze, Abstimmungen mit dem Vorstand und der Geschäftsleitung des SV Wacker sowie mit der Stadt Burghausen kann nun das Ergebnis vorgelegt werden: Der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister wird in der kommenden Saison sowohl eine Staffel für die Bundesliga als auch für die Bayernliga melden.
"Es ist für unseren Sport und unsere Sportler enorm wichtig, nicht ein ganzes Jahr ohne Wettkampfphase durchstehen zu müssen. Wir müssen versuchen, unseren Ringern aller Leistungs- und Altersklassen auch in dieser schweren Situation zu ermöglichen, ihren Sport ausüben zu können. Allerdings werden wir dies ausdrücklich nur dann umsetzen können, wenn die Bedingungen der beiden Beschlussvorlagen des DRB eingehalten werden und allen voran die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden können", betont Abteilungsleiter Jürgen Löblein, bei dem das Wohlergehen der Sportler und Zuschauer an erster Stelle steht.
Was bedeutet diese Entscheidung, an einer Mannschaftsrunde im Ringen teilnehmen zu wollen, konkret? Gemäß dem aktuellen Stand handelt es sich dabei nur um eine reine Absichtserklärung, ein Team in der Bundesliga-Saison zu stellen. Ob und wie eine Saison dann tatsächlich abgewickelt werden kann, ist vollkommen offen. Erst in den nächsten Tagen wird sich herausstellen, ob sich überhaupt genug Vereine finden werden, die in einer Bundesliga-Runde antreten wollen.
Für alle Bundesligisten gibt es neben der Möglichkeit der Teilnahme auch die Option, ein Jahr ohne sportrechtliche Konsequenzen zu pausieren. Diese Wahlmöglichkeit könnte von vielen Vereinen herangezogen werden. "Die Entscheidung, ob in eine Saison gestartet werden soll, muss am Ende bei den Vereinen liegen. Ein Startzwang würde einerseits an der Situation nichts ändern und andererseits viele Vereine in den Ruin treiben", so Löblein weiter, der aber betont: "Auch für unsere Abteilung gilt in der kommenden Saison ein eng gesteckter finanzieller Rahmen, mit dem wir klarkommen müssen. Trotzdem sind wir darüber froh, dass uns sowohl der Verein, als auch die Stadt und alle Hauptsponsoren einen Start in diesen schwierigen Zeiten ermöglichen."
− rh
