20:19 – Altöttinger Handballer holen sich Derby-Sieg gegen Burghausen

04.11.2019 | Stand 18.09.2023, 20:32 Uhr

Mit zehn Toren im Handball-Derby der Mann des Spiels: Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Spielmacher Simon Antwerpen zu Beginn der zweiten Hälfte übernahm Michael Oberauer (r.) diese Rolle bei Altötting und fügte seinen vier Treffern aus dem ersten Abschnitt sechs weitere zum 20:19-Erfolg über Burghausen hinzu. −Foto: Butzhammer

Knapp war es, 20:19. Emotionsgeladen. Doch am Ende behielten die Hausherren vom TV Altötting im Handball-Derby, wie schon die letzten Male, in der Bezirksoberliga Altbayern die Oberhand gegen den SV Wacker Burghausen. "Das geht in Ordnung so", meint TVA-Coach Frank Niederhausen nach einem spannenden Prestigeduell. "Wir hätten das Spiel klar gewinnen müssen", sagt sein Gegenüber Rainer Biedersberger.

Beide Rivalen starten vor vollen Rängen intensiv in die Partie, gehen in den ersten zehn Minuten voll auf Körperkontakt. Altötting zieht auf 4:2 und 5:3 davon, doch nach gut 16 Minuten ist durch den Treffer von Alexander Baumrucker alles wieder ausgeglichen – 5:5.

Das Treffen wird zur erwarteten Abwehrschlacht, viel geht über die Defensive. Der Altöttinger Schlussmann Stefan Weindl kann sich mehrmals auszeichnen, sein Gegenüber Kilian Freilinger wenig. Nicht, weil er so viele Gegentore kassiert: Altöttings Abschlüsse kommen einfach nicht in der gleichen Zahl auf seinen Kasten. Mit drei weiteren Toren bringt Michael Oberauer die Truppe aus der Wallfahrtsstadt immer wieder in Front, arbeitet mit seinen Teamkollegen aber maximal einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus. Mit diesem geht es aber nicht in die Pause: Robin Mögel und Christoph Kalchauer – sieben Sekunden vor der Sirene – gleichen für die Gäste noch zum 9:9 aus.

Gleich nach der Pause muss Altötting einen schweren Schlag hinnehmen: Spielmacher Simon Antwerpen auf der Rückraum-Mitte-Position geht nach nur 22 Sekunden verletzungsbedingt raus. Den linken Knöchel hat es erwischt, der 25-Jährige kann zunächst gar nicht auftreten. Seine Position übernimmt Michael Oberauer. Ein schneller Treffer von Patrick Malz nur 18 Sekunden nach dem verletzungsbedingten Wechsel scheint die Bedenken vergessen zu machen, doch der TVA verliert binnen zwei Minuten noch einen zweiten Spieler: Felix Halmsteiner sieht die rote Karte. Ein Knackpunkt, meint Biedersberger – für Burghausen. "Er war berechenbar für unser Spiel, hat oft das Gleiche gemacht." Doch durch den Platzverweis müssen die Altöttinger freilich umstellen und treten anders auf.

Zunächst verlieren sie aber kurzzeitig den Faden, Burghausen zieht durch Treffer von Baumrucker und Johannes Kreibig auf 10:12 davon. Erstmals seit dem 1:2 nach gut vier Minuten liegen die Gäste wieder in Front. Altötting hält sich in dieser Phase mehr durch Einzelaktionen im Spiel – und setzt sich auf einmal doch ab: Drei Oberauer-Siebenmeter und zweimal Felix Zepf drehen das Ergebnis von 10:12 auf 15:12 – Auszeit Burghausen.

Zunächst fruchten die Ansagen von Coach Biedersberger nicht, Oberauer bringt vier Tore zwischen seinen TVA und die Gäste. Bis sich die Wacker-Truppe wieder freuen darf, dauert es bis zur 47. Minute – 16:13. 13:29 Minuten Burghauser Torflaute sind damit vorbei – jedoch viel zu viel, will man ein Spiel in der Bezirksoberliga gewinnen.

Aus einer Zwei-Minuten-Strafe für Thomas Ecker kann Wacker nur einmal Kapital schlagen – 16:14 (48.). Altötting scheint den Zwei- bis Drei-Tore-Vorsprung über die Zeit zu bringen und als Zepf 1:50 Minuten vor Schluss mit seinem dritten Treffer auf 19:16 stellt, scheint die Partie entschieden. Doch es wird nochmal hektisch: Burghausen verteidigt offensiv, Baumrucker trifft binnen 40 Sekunden zweimal (59. und 60.) – der SVW ist auf einmal auf ein Tor dran. Und so liegt es 24 Sekunden vor Schluss am Mann des Tages, Michael Oberauer, das Spiel zu entscheiden: Der Altöttinger beweist Nervenstärke und verwandelt einen Siebenmeter zum 20:18. Robin Mögel schafft für Wacker drei Sekunden vor Schluss lediglich den Anschluss zum 19:20, dabei bleibt es dann.

− ala

Mehr dazu lesen Sie am 5. November im Alt-Neuöttinger Anzeiger.