Tiere
Beweis-Foto: Gartenschläfer lebt noch im Bayerischen Wald

21.10.2023 | Stand 23.10.2023, 6:14 Uhr

Gartenschläfer - Ein Gartenschläfer sitzt in seinem Käfig. - Foto: picture alliance / dpa

Der Gartenschläfer ist in Deutschland selten geworden. Auch im Nationalpark Bayerischer Wald fehlte von dem etwa faustgroßen Nager mit der schwarzen Augenmaske seit Jahrzehnten jede Spur. Vier Jahre haben zwei Nationalpark-Mitarbeiter deshalb nach dem nachtaktiven Kletterkünstler gesucht - mit Erfolg: Ein Exemplar tappte jüngst in eine Fotofalle, wie die Nationalparkverwaltung am Samstag mitteilte.

Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gilt laut der Roten Liste bedrohter Arten als stark gefährdet in Deutschland. Die Deutsche Wildtierstiftung hatte ihn deshalb zum «Tier des Jahres 2023» ernannt. Wie Siebenschläfer, Haselmaus und Baumschläfer gehört er zu den Bilchen und war ursprünglich in vielen struktur- und felsreichen Mittelgebirgen verbreitet. Inzwischen findet man ihn demzufolge nur noch in Bayern, im Harz und im Schwarzwald.

2019 hatten die beiden Nationalpark-Mitarbeiter die Suche mit Hilfe von Wildtierkameras gestartet. 150.000 Fotos werteten sie laut der Nationalparkverwaltung jedes Jahr aus: Darauf zu sehen waren zum Beispiel Luchse, Siebenschläfer, Weißrückenspechte, Waldkäuze und Mäuse - aber lange kein Gartenschläfer. Das Team war schon kurz davor aufzugeben. Doch schließlich gelang das Beweis-Foto.

«Das bedeutet, wir haben noch ein Restvorkommen», teilte der Naturschutz-Experte des Nationalparks, Jörg Müller mit. Dieser hofft nun auf eine Trendwende bei der Gartenschläfer-Population.

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