Volle Rückendeckung von Kahn
Jetzt spricht der Boss ein Machtwort: „Überhaupt keine Zweifel“ an Coach Nagelsmann

13.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:39 Uhr

Im engen Austausch: Kein Blatt passe zwischen ihn und Oliver Kahn, sagt Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. −Foto: imagoimages

Oliver Kahn hat angesichts der zuletzt schärferen Kritik an Trainer Julian Nagelsmann ein Machtwort gesprochen.

„Es gibt überhaupt keine Zweifel an seiner Arbeit“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München diese Woche beim TV-Sender DAZN. Die Diskussion über angeblich mangelnde Erfahrung sei „aberwitzig“, meinte er und betonte: „Wir sind von ihm voll überzeugt und gehen durch diese holprige Phase durch.“

Unter anderem Kahns Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge hatte Nagelsmann (35) zuletzt ein „Trainertalent“ genannt. „Am Ende stärkt es nicht meine Position“, sagte der Coach dazu, schließlich würden diese Aussagen auch in der Mannschaft diskutiert.

„Es geht nicht um das Alter, es geht um die Qualität“, betonte Kahn (53): „Julian hat als Trainer eine unheimliche Qualität, da gibt es viele, viele ältere Trainer, wenn die da mal rankommen, haben sie viel erreicht.“ Jeder Trainer müsse sich angesichts der „besonderen“ Aufgabe beim FC Bayern erst einfinden, „egal ob du 35 oder 65 bist“.

Mit inhaltlichen Debatten über die Taktik oder das Personal habe „keiner ein Problem“, ergänzte Kahn: „Aber auf die persönliche Ebene zu gehen und anzufangen mit dem Outfit“ oder „alles, was am Anfang noch toll und frisch war, plötzlich nur noch negativ“ zu sehen, „das braucht’s nicht. Lasst uns sachlich bleiben, da sind wir total kritikfähig“.

Auch Nagelsmann selbst äußerte sich zu den jüngsten Diskussionen und nahm wieder den Verein in Schutz. Der Trainer sieht das Verhältnis zu seinen Vorgesetzten bei Bayern München auch nach den jüngsten Turbulenzen nicht als belastet an. „Ich will betonen, dass zwischen mich, Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer kein Blatt passt. Ich habe mit keinem der Protagonisten ein Problem“, meinte Nagelsmann nach dem 4:2 in der Champions League bei Viktoria Pilsen.

„Wir haben alle das Bestreben, den FC Bayern gut dastehen zu lassen“, ergänzte der Coach. Daher sei der Mittwoch mit dem vierten Sieg im vierten Gruppenspiel und dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale „ein guter Tag“ gewesen.

„Wir tun gut daran, wenn die gelebte Verbundenheit auch nach außen hin dokumentiert wird“, meinte Nagelsmann, der sich deshalb auch darüber freute, dass Vorstandschef Kahn die Debatte um ihn als vermeintliches „Trainertalent“ vor dem Spiel „richtig eingeordnet“ hatte.

Er sehe den Begriff „nicht negativ“, dieser sei aber bislang falsch verwendet worden, betonte Nagelsmann.

− sid/red