Juniorenfußball
Sonnenland-Cup: Darum war die Absage alternativlos – Profiklubs fragen schon für nächstes Jahr an

25.07.2020 | Stand 25.10.2023, 10:56 Uhr

Magnet im Sonnenland-Cup: das internationale C-Juniorenturnier, das alljährlich die Zuschauerränge in der Dreiländerhalle füllt. Hier eine Szene aus dem 2020-er Finale, das der FC Bayern (rote Trikots) gegen Mainz 05 mit 2:0 gewann. 2021 gibt es den Profi-Nachwuchs nicht zu sehen.

Die Hallenfußballturniere um den Sonnenland-Cup in Passau nehmen zweifellos eine exponierte Stellung ein – eine ebenso außergewöhnliche Situation schiebt jetzt dieser Nachwuchsveranstaltung in Bayern schlechthin (und auch darüber hinaus) einen Riegel vor; Corona macht die 22. Auflage des ausgesprochen beliebten Kicks in der Passauer Dreiländerhalle undurchführbar, auch wenn der Termin in scheinbar großer Ferne liegt (traditionell rund um Dreikönig).

Weit über 1000 junge Fußballer sämtlicher Altersgruppen aus über 50 Vereinen präsentieren sich alljährlich im Passauer Veranstaltungs-"Tempel", das Sahnestück wird beim internationalen C-Juniorenturnier aufgetischt, mit dem Nachwuchs aus etlichen Profivereinen. Sie alle wurden ausgeladen bzw. müssen noch über die Stornierung für 2021 informiert werden. Heinz-Günter Kuhls vom Veranstalter Spvgg Hacklberg, Mann der ersten Stunde dieses Spektakels, spricht mit der Heimatzeitung über die Entwicklung, die zur Absage führte, die Übergangsphase und die Aussicht, den Sonnenland-Cup der Spvgg Hacklberg, die seit 2000 allein und seit 2018 zusammen mit dem SV Schalding diese Topveranstaltung stemmt, fortzuführen.

Die Abstimmung über die Absage war wohl einstimmig...
Kuhls: Es herrschte einhellige Meinung in beiden Vereinen, das Turnier ausfallen zu lassen. Auch Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Stephan Marold (Direktor von Sponsor Brauerei Hacklberg, Anm. d.Red.) halten dies für die absolut richtige Entscheidung und haben spontan ihre Unterstützung für 2022 zugesagt, sofern das Turnier stattfinden kann. Vor 14 Tagen hatten wir das letzte große gemeinsame Gespräch. Es reicht ja im Grunde ein Infizierter in der Halle, der auf der Tribüne sitzt oder in den Catering-Bereich geht und dann möglicherweise zig Leute ansteckt. Und keiner der beiden Vereine will dann in der Öffentlichkeit erscheinen als Auslöser eines Hotspots. Das ist ein Punkt. Das nächste Problem: Wenn wir gesagt hätten, wir versuchen’s, und kurz vor dem Termin würde die zweite Welle eintreten und ein Hallenverbot durch die Stadt oder ein Veranstaltungsverbot durch den Staat nach sich ziehen, dann wären alle Planungen und abgeschlossenen Verträge über den Haufen geworfen. Und es entstehen ja auch Kosten, auf denen wir dann sitzen bleiben würden. Weiter kommt hinzu, dass im Grunde der harte Kern bei Hacklberg gefährdete Personen sind. Dieses Risiko können wir nicht gehen. Wir wollen einfach niemanden gefährden, weder die Spieler mit ihren Trainern noch die Zuschauer. Und dazu auch nicht unsere über 100 Helfer. Eine große Zahl von ihnen ist vom Alter her ebenfalls im gefährdeten Bereich. Das alles steht nicht dafür, so schön dieses Turnier ist.

Wie haben die Profi-Vereine reagiert?
Kuhls: Bayern München hat vollstes Verständnis und hätte gern eine Einladung für 2022. Ebenso Stuttgart, Dortmund und Dynamo Dresden. Beim VfB Stuttgart ist man besonders traurig, der war ja von Beginn an ununterbrochen dabei. Für viele ist es ein fester Termin geworden. Es kommen auch bereits wieder Anfragen anderer Vereine, wie zum Beispiel aus Wien.Das ganze Gespräch lesen Sie am Samstag, 25. Juli, im Heimatsport der PNP (Online-Kiosk) – oder hier als registrierter Abonnent.