Die Taktik zum Traumstart: Der Plan von Neu-Trainer Dave Allison geht voll auf

01.10.2019 | Stand 18.09.2023, 22:07 Uhr
Roland Rappel

Erstes Bully an der Trat: Deggendorfs 3. Bürgermeister Hermann Wellner eröffnete die Oberliga-Saison mit Kyle Osterberg (DSC) und Richard Divis (Regensburg) – links hinter Osterberg beobachtet Coach Dave Allison das Geschehen. −Foto: Roland Rappel

Für den Deggendorfer SC hätte der Saisonstart nicht besser verlaufen können. Mit zwei Siegen gegen die Eisbären Regensburg (5:3) und bei den Selber Wölfen (5:1) hat man sich direkt an die Tabellenspitze gesetzt. Und beide Siege waren – vor allem über die gesamte Spielzeit – überzeugend. Die Taktik von DSC-Trainer Dave Allison ging in beiden Spielen auf: Mit viel Dominanz und vor allem mit Puckbesitz hielt man die Gegner beide Male in Schach.

Igor Pavlov, Coach der Eisbären, zollte am Freitag seinen Respekt: "Trotz aller Bemühungen ist es uns nicht gelungen, unser Spiel zu organisieren. Wir haben Federn verloren, waren immer unter Druck." Dave Allison sah zwei Top-Mannschaften und lobte insbesondere den Mix seiner Mannschaft aus routinierten und jungen Spielern. In Selb hatte Allison vor allem Respekt vor der Atmosphäre. Für den Kanadier sind die deutschen Eishallen sicher eine Umstellung, was die Lautstärke betrifft. "Wir wussten, dass es in Selb mit der Atmosphäre schwer wird. Aber wir haben es gut gemeistert", sagte Allison.

Auch wenn am Sonntag Thomas Greilinger mit zwei Toren einer der Matchwinner war, so beeindruckt vor allem die DSC-Spielweise. Der Trainer bringt selbst im Auswärtsspiel in Unterzahl die jungen Spieler wie David Seidl, Stephane Döring oder Johannes Brunner. Diese zahlen das Vertrauen mit einer tadellosen Leistung zurück und belohnten sich in Selb mit einem stark herausgespielten Tor durch Marlon Wolf zum 5:1-Endstand. Die Routiniers hatten somit immer ein paar Augenblicke zum Verschnaufen.

Wenn sich die Niederbayern etwas vorwerfen lassen müssen, dann ist es die Chancenverwertung: Sowohl am Freitag als auch am Sonntag ließ man viele Möglichkeiten aus, um die jeweiligen Partien bereits früher zu entscheiden. Verzichten mussten die Deggendorfer am Wochenende auf Andreas Gawlik, der an einer Unterkörper-Verletzung laboriert. Sein Einsatz am Mittwoch ist ebenso fraglich wie der seines Bruders Christoph, der am Sonntag nach erneut starker Leistung im Schlussdrittel mit dem Knie gegen den Torpfosten gekracht war. Er konnte die Partie anschließend nicht mehr fortsetzen.

Schon am Mittwoch kommt es für die Deggendorfer also zum nächsten Heimspiel. Ab 20 Uhr sind die Starbulls Rosenheim zu Gast. Es wird eine ganz besondere Partie, an der Bande der Oberbayern steht mit John Sicinski immerhin der DSC-Aufstiegstrainer. Rosenheim hat seine beiden Auftaktspiele ebenfalls gewonnen, das Derby gegen den SC Rießersee allerdings erst nach Penaltyschießen. Neben einer erneuten hervorragenden Kulisse dürfte vor allem auch sportlich auf dem Eis wieder einiges geboten sein.