Liebeserklärung an den Gegner: DSC-Verteidiger Kasten sorgt mit Interview für Unruhe

22.03.2019 | Stand 18.09.2023, 22:04 Uhr
Roland Rappel

Unglücklich: DSC-Verteidiger Christopher Kasten plauderte in einem Interview mit dem "Nordbayerischen Kurier", der Lokalzeitung in Bayreuth, über seine "super Zeit" bei den Bayreuth Tigers – dem aktuellen Gegner der Deggendorfer in den Playdowns. −Foto: Roland Rappel

Vor einem möglicherweise entscheidenden Playdown-Serienspiel zwischen dem Deggendorfer SC und den Bayreuth Tigers am Sonntag (Spielbeginn: 18.30 Uhr) gab es unnötig Unruhe im Umfeld. Unter der Überschrift "Herzensangelegenheit: Verteidiger ,Kiste‘ liebt Bayreuth noch immer" gab DSC-Verteidiger Christopher Kasten ein Interview mit dem "Nordbayerischen Kurier", der Lokalzeitung in Bayreuth.

Im Gespräch erzählt der DSC-Verteidiger freimütig, dass er in Bayreuth die beste Zeit seiner bisherigen Laufbahn hatte, und auch heute noch in engem Kontakt mit zahlreichen aktuellen Spielern wie Sebastian Busch oder Jozef Potac ist. Auch, dass er sich eine Rückkehr nach Bayreuth vorstellen könnte. Außerdem gab es noch ein Lob für Bayreuths Trainer Petri Kujala und den dortigen Zusammenhalt in der Mannschaft.

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Insgesamt liest sich das Ganze wie ein Bewerbungsschreiben bei seinem ehemaligen Klub. Der Klub, der ausgerechnet gegen seinen aktuellen Arbeitgeber um den Klassenerhalt in der DEL2 kämpft. Die DSC-Verantwortlichen waren freilich alles andere als begeistert von den Aussagen ihres Verteidigers.

Ungeachtet dessen gehen die Deggendorfer weiter optimistisch in die Serie gegen Bayreuth. "In den ersten beiden Spielen haben wir nicht hundertprozentig das gespielt, was wir können", sagt DSC-Coach Kim Collins: "Trotzdem haben wir beide Spiele nur mit einem Tor Unterschied in der Verlängerung verloren." Heißt umgekehrt: Wenn man wirklich über 60 Minuten mit 100-prozentiger Leistungsbereitschaft und Einsatz spielt, dann hat man eine gute Möglichkeit, die Serie noch zu drehen.

Vor allem die individuellen Fehler gilt es abzustellen. Letzten Sonntag wurde Max Gläßl beim 0:1 der Puck abgeluchst, das 0:2 war ein Fehler von Goalie Jason Bacashihua, beim 0:3 passte Robin Deuschl dem eigenen Mann in die Schlittschuhe und das 3:4 war ein Wechselfehler. "Wenn Bayreuth ein Tor schießen will, dann müssen sie es sich erarbeiten und nicht geschenkt bekommen", so Collins. Wenn die Deggendorfer diese Kleinigkeiten mit großer Auswirkung abstellen, dann ist immer noch einiges möglich. Und Collins wiederholte seinen Appell an die eigene Mannschaft: "Die besten Spieler müssen die besten Spieler sein. In Bayreuth sind die Topleute ihre Topspieler. Das wussten wir vorher, und sie spielen es auch. Wir dürfen nicht zu down sein, dass wir die ersten Spiele verloren haben. Wenn wir unsere Leistung finden, dann ist alles möglich." Ob Mathias Müller und Jason Bacashihua wieder eingreifen können entscheidet sich von Tag zu Tag. Beide sind angeschlagen, aber beide wollen natürlich im Kampf um den Klassenerhalt mitwirken.