Straubing Tigers schon im Playoff-Modus: "Sind ein gefährliches Team"

26.02.2019 | Stand 25.10.2023, 11:06 Uhr

Die Ruhe in Person: Tigers-Coach Tom Pokel auf der Trainerbank hinter (v.l.) den Angreifern Dylan Wruck, Antoine Laganière und Jared Aulin. −Foto: Harry Schindler

Sie sind auf der Zielgerade ihrer besten Saison in 13 Jahren Erstliga-Geschichte, haben zwei Spieltage vor Abschluss der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga an diesem Wochenende noch die Chance auf einen Top-6-Platz, der die direkte Viertelfinal-Qualifikation bedeuten würde – und können schon am Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die Grizzlys Wolfsburg mit einem neuen klubeigenen DEL-Punkterekord das heimische Eisstadion am Pulverturm "brennen" lassen. Die Straubing Tigers elektrisieren ihre Fans wie seit Jahren nicht mehr – doch einer bleibt dabei ganz cool: Trainer Tom Pokel (51).

Mit Blick auf die in gut einer Woche beginnende 1. Playoff-Runde der Teams auf Rang 7 bis 10 bzw. das am 12. März startende DEL-Viertelfinale sprach die PNP am Rande der jüngsten 4:5-Niederlage gegen die Iserlohn Roosters mit dem US-Amerikaner – über notwendige Lernprozesse (die folgende Partie in Krefeld wurde 1:0 gewonnen!), über mögliche Lieblingsgegner – und warum in den kommenden K.o.-Duellen mit dem Underdog aus Niederbayern zu rechnen ist.

Herr Pokel, war die unerwartete Heimniederlage gegen Iserlohn kurz vor Beginn der Playoffs ein kleiner Dämpfer für Ihr Team?

Tom Pokel: Nein, warum? Ich sehe solche Spiele nicht als Rückschlag, sondern als "mental game" – als Lernerlebnis für meine Spieler. Zum Beispiel, wie wir unsere Emotionen besser managen, wenn Du dir kurz hintereinander oder am Ende eines eigenen Powerplays unnötige Tore fängst. Da müssen die Jungs lernen, sowas besser zu verdauen.

In den letzten Heimspielen gegen Köln, Berlin und Iserlohn ist aber aufgefallen, dass die Tigers viele leichte Gegentore kassiert haben – im Gegensatz zum Großteil der Saison, in der das Team defensiv sehr stabil stand – warum?

Pokel: Man muss aber auch sehen, dass wir in den drei Matches, die Sie ansprechen, 18 Tore gemacht haben. Es stimmt schon, dass wir da hinten in ein paar Situationen ein bisschen zu offen waren Aber wir sind immer noch ein sehr gefährliches Team – für jeden Gegner: Wir sind der Underdog, wir können nur gewinnen und haben nichts zu verlieren.

Spielt Ihnen da als Trainer in die Karten, dass mit aktuell 18 Spielern schon ein Großteil des aktuellen Kaders auch für kommende Saison einen Vertrag bei den Tigers in der Tasche hat?

Pokel: Zum einen wirken die Vertragsverlängerungen positiv auf manchen Profi. Aber die Kehrseite ist auch die Gefahr, dass Spieler, die zu früh Sicherheit spüren, nicht aus den Augen verlieren, was sie diese Saison noch alles erreichen können.

Nun ist zwei Spieltage vor Ende der "regular season" im Prinzip noch alles drin – von Rang 5 bis 8, also direkt ins Viertelfinale oder in die 1. Playoff-Runde gegen den Tabellenzehnten bzw. - neunten. Hat man da als Coach so seinen Lieblingsgegner?

Pokel: Wir müssen jetzt erst mal auf uns selbst schauen, was am Ende rauskommt – und nehmen es dann einfach, wie es kommt. Einen Wunschgegner schon vorab zu nennen – das kann ein ganz großes Eigentor werden...

Tigers-Restprogramm: Freitag/19.30 gegen Grizzlys Wolfsburg; Sonntag/14.00 beim ERC Ingolstadt.