"Meine Besten waren nicht da": DSC-Coach vermisst den letzten Willen – und die Verletzten

21.01.2019 | Stand 18.09.2023, 22:03 Uhr
Roland Rappel

Mehr Biss zeigen: Was Verteidiger Milos Vavrusa hier vorlebt, fordern Trainer und Fans vermehrt von der Mannschaft des DSC. −F.: Rappel

Otto Keresztes war frustriert nach der 2:4-Heimniederlage des Deggendorfer SC gegen die Tölzer Löwen. "Wir haben Fünf-gegen- Drei-Überzahlsituation und können das nicht ausnutzen, wir haben nicht einmal richtig Schüsse auf das Tor gebracht. Wenn so etwas passiert, kannst du leider nichts bewegen", weiß der Trainer in seiner Analyse zum Wochenende um die Wichtigkeit der Specialteams, um dann ein Sprichwort hinterher zu schieben: "Your best players need to be their best players." Auf Deutsch: Deine besten Spieler müssen die besten Spieler sein.

"Und meine besten Spieler waren nicht da", so Keresztes, der damit nicht nur die aufgrund von Verletzungen abwesenden Spieler (Ausfall-Liste am Ende des Artikels) anspricht, sondern auch das enttäuschende Auftreten der eingesetzten Akteure. "Es ist ein Leistungssport, jeder muss seine Leistung hundertprozentig bringen", stellt der Trainer klar: "Die Mannschaft muss ein anderes Gesicht zeigen. Es kann ja nicht sein, dass wir an einem Tag super spielen, am zweiten Tag spielen wir fast gar nicht und am dritten Tag träumen wir, dass wir vielleicht das Spiel gewinnen." Egal mit welchem Aufgebot man auflaufe, man müsse immer alles geben. Egal ob mit 15, 17 oder 20 Spielern.

Dass die Fans die Mannschaft im zweiten Drittel ausgepfiffen haben, kann Keresztes teilweise nachvollziehen. "Der DSC ist in einer Situation, in der jeder mehr von der Mannschaft erwartet", sagt Keresztes und wendet sich direkt an die Fans: "Aber schaut euch die Verletzungssituation an, wer nicht gespielt hat, wer überhaupt trainiert. Das ist natürlich auch ein großer Faktor."

Die nächste Gelegenheit, es besser zu machen, haben die Deggendorfer bereits am Dienstagabend. Um 20 Uhr steht die Partie gegen die Lausitzer Füchse auf dem Plan. Weißwasser ist das Überraschungsteam der Liga: Mit einem Spiel mehr teilt man sich die Spitzenposition mit Ravensburg, die man sonntags mit 4:3 nach Verlängerung besiegen konnte. Der DSC hat bislang keine guten Erfahrungen mit den Sachsen gemacht: Zweimal unterlag man 2:4, einmal mit 1:4. Mit welchem Aufgebot der DSC die Partie bestreiten kann ist erneut ungewiss.
Eine Aufzählung von Spielern des Deggendorfer SC, die nicht einsatzfähig sind:
Justin Kelly, Gehirnerschütterung, fehlt seit 21.10.2018, Rückkehr ungewiss
Andreas Gawlik, Erkrankung, fehlt seit der Länderspielpause, Rückkehr ungewiss
Andrew Schembri, Unterkörperverletzung, fehlt seit 16.12.2018, Rückkehr in zwei, drei Wochen denkbar
Christoph Kiefersauer, Unterkörperverletzung, fehlt seit 26.12.2018, Rückkehr ungewiss
Josh Brittain, Gehirnerschütterung, fehlt seit 18.1.2019, Rückkehr frühestens in zwei Wochen
Sergej Janzen, Unterkörperverletzung, fehlt seit 20.1.2019, Saisonende
Curtis Leinweber, angeschlagen nach Unterkörperverletzung, wird gegen Weißwasser auflaufen
Mathias Müller, fehlte am Wochenende krank, Einsatz unter Umständen gegen Weißwasser
Alex Roach, Oberkörperverletzung, zugezogen am 30.12.2018, feierte am Wochenende sichtlich angeschlagen sein Comeback