Derbybrisanz pur: Crocodiles müssen in Vilshofen unbedingt gewinnen – Blahas verlassen die Wölfe

29.12.2018 | Stand 18.09.2023, 22:02 Uhr

Verlassen Vilshofen: Milan Blaha sen. und sein Sohn Milan Blaha jun. −Foto: stock4press

Brisanter könnte die Ausgangssituation vor dem Eishockey-Derby in Vilshofen (Sonntag, 17.15 Uhr) nicht sein. Die Gäste aus Waldkirchen, die am Freitag in Amberg verloren (7:8 nach Verlängerung) müssen unbedingt gewinnen. Andernfalls steht am Sonntagabend so gut wie fest, dass die Crocodiles in die Abstiegsrunde müssen, während sich die Vilshofener Wölfe auf eine attraktive Verzahnungsrunde aller Voraussicht mit den Passau Black Hawks freuen dürfen.

Vor dem zweiten Derby gegen Vilshofen haben die Waldkirchner ein Spiel mehr ausgetragen und einen Punkt Rückstand auf den direkten Rivalen, weil ihnen am Freitagabend beim neuen Tabellenführer ERSC Amberg vor rund 550 Zuschauern sieben Treffer nicht zum Dreier reichten. Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Thomas Kremhelmer - mit Benni Barz, Petr Zich, Jakub Pekarek, Manuel Fastenmeier, Roman Schreyer und Tim Hirtreiter fehlten gleich sechs Spieler – zwang den Favoriten zwar nach einer tollen Vorstellung in die Verlängerung, kassierte da aber den K.o. nach 64:38 Spielminuten.

ERSC Amberg – ESV Waldkirchen 8:7 n.V. (1:1, 4:3, 2:3, 1:0) / Tore: 0:1 Robert Vavroch (6:40); 1:1 Bernhard Keil (19.12); 2:1 Sebastian Aukofer (27:56); 2:2 Vladimir Skoda (28:20); 2:3 Jakub Marek (31:00); 3:3 Keil (33:10); 4:3 Daniel Troglauer (36:23); 5:3 Keil (37:26); 5:4 Skoda (39:22); 6:4 Keil (45:30); 6:5 Skoda (46:59); 7:5 Florian Wrobel (49:06); 7:6 David Vokaty (49:51); 7:7 Vavroch (53:29); Strafminuten: - / 12 + 10; Zuschauer 550.

In Vilshofen sitzt der Stachel der Hinspiel-Niederlage nicht mehr besonders tief. Vor zwei Wochen führte der ESC nach zehn Minuten souverän mit 3:0 und ließ sich das Spiel nach und nach aus den Händen nehmen. Mit einem Tor 12 Sekunden vor Ablauf der Uhr hielt Jaroslav Koma die seinen im Rennen. In der Verlängerung war dann aber Schluss – der Sieg ging an die Crocodiles. Für die Wölfe war das jedoch kein Grund, den Kopf in den Satz zu stecken. Dies beweisen auch die darauf folgenden drei Heimsiege. Somit steht man aktuell auf dem begehrten 5. Tabellenplatz, zwei Punkte vor Waldkirchen (das gestrige Match des ESV in Amberg war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Man hat es nun in eigener Hand, diesen Abstand zu erweitern und möglicherweise den Einzug in die Verzahnungsrunde bereits perfekt zu machen.

Ausgerechnet jetzt trifft die Wölfe ein personeller Notstand. Definitiv fehlen werden die privat verhinderten Stephan Hackl und Michael Dorfner. Inwieweit Verteidiger Jakob Sattler von seiner am vergangenen Sonntag gegen den EV Moosburg erlittenen Kopfverletzung wieder genesen sein wird, stand am Freitag noch in den Sternen. Wohl auch noch nicht dabei sein wird Joachim Neupert. Der Angreifer laboriert seit der Übungseinheit am Dienstag an einer schmerzhaften Mittelfußverletzung.

Gut, dass da noch die beiden Blahas für den ESC auflaufen werden. Sowohl Vater als auch Sohn werden am Sonntag das letzte Mal das Trikot der Wölfe überstreifen und im Anschluss gemeinsam zum TSV Trostberg wechseln. Milan sen. möchte in seiner letzten aktiven Saison weiterhin mit seinem Sohn Milan jun. zusammen spielen. Dies wird bei den Wölfen im Fall einer Teilnahme an der Verzahnung mit Teams aus der Bayernliga nicht möglich sein, da neben Koma nur ein weiterer transferkartenpflichtiger Spieler eingesetzt werden kann. Somit besitzt dieses Spiel auf alle Fälle einen Showdown-Charakter, unabhängig vom sportlichen Ausgang.

− rmo