Der Deggendorfer SC und der Null-Punkte-Start: "Wir sind nicht weit entfernt"

26.09.2018 | Stand 18.09.2023, 22:00 Uhr
Roland Rappel

Mit neuen Partnern sehr erfolgreich: Josh Brittain stürmte gegen Ravensburg neben Kyle Gibbons und Curtis Leinweber, diese Formation war an zwei der drei Deggendorfer Treffer beteiligt. −Foto: Roland Rappel

"Als Aufsteiger hat Deggendorf eine sehr gute Leistung gezeigt", fasste Ravensburgs Trainer Jiri Ehrenberger das zweite DEL2-Wochenende aus Deggendorfer Sicht gut zusammen. John Sicinski, Trainer des Deggendorfer SC, sieht sein Team nicht weit entfernt von einem ersten Punktgewinn. Er weiß aber auch: "Vier Spiele, null Punkte. Wir haben zwar in allen Spielen gut mitgehalten. Aber allmählich reicht mithalten nicht mehr. Wir müssen etwas Zählbares mitnehmen."

An diesem Wochenende ist das noch nicht gelungen. Dabei zeigte sich der Aufsteiger – wie von Ehrenberger bestätigt – besser und stabiler. Sowohl am Freitag in Weißwasser als auch am Sonntag gegen Ravensburg konnten die Spiele über 40 Minuten offen gehalten werden, ein Punktgewinn war in greifbarer Nähe.

Zwei Mal waren es dann aber wieder individuelle Gesichtspunkte, die den Gegner auf die Siegerstraße brachten. In Weißwasser war es ein unnötiger Fehlpass von Kyle Gibbons, der den Treffer zum 2:3 aus DSC-Sicht einleitete. Am Sonntag dagegen eine Strafzeit von Curtis Leinweber im gegnerischen Angriffsdrittel, die Sicinski hinterher als absolut unnötig beschrieb. Die folgende Überzahlsituation nutzten die Ravensburger zum 3:4, das Spiel war damit quasi entschieden.

Hinzu kommt: Dem Team fehlt einfach das Erlebnis, in Führung zu gehen. "Wir waren ständig im Rückstand. Es ist immer schwer sich gegen so eine Mannschaft zurück zu kämpfen. Wenn wir in Führung gehen, ist das vielleicht der Schub, den wir brauchen."

Sicinski stellte vor dem Spiel erneut die Formationen um: Josh Brittain stürmte an der Seite des bewährten Duos Kyle Gibbons und Curtis Leinweber. Das brachte sofort Schwung in den Sturm. Dieser Block war auch an zwei der drei Treffer beteiligt.

Im ersten Sturm um Justin Kelly und Christoph Gawlik lief René Röthke auf. Gawlik feierte am Sonntag seinen ersten Saisontreffer. Betrachtet man seine Gestik nach dem Tor, so wird deutlich, welch’ Stein ihm dabei vom Herzen gefallen war. Justin Kelly bewies mit seiner Vorlage wieder einmal, welche Übersicht er hat, dennoch wirkt der 37-jährige Kanadier noch so, als sei er noch nicht 100-prozentig angekommen. Das wirkt sich auch indirekt auf das Überzahlspiel aus. Der größte Druck ging aus, als hier die Leinweber-Reihe auf dem Eis stand.

"Wir sind nicht weit entfernt", sagt Sicinski. "Wir müssen einfach weiter hart arbeiten und dran glauben. Unser Glück müssen wir uns selber erarbeiten, dann sind wir auf einem guten Weg." In dieser Woche will man weiter daran arbeiten, die leichtsinnigen Fehler abzustellen. Ob es dann bereits am nächsten Wochenende in Kassel und gegen Crimmitschau mit der Punktausbeute klappt, wird man sehen.