Haching-Spiel soll stattfinden
Viele Fragezeichen und hammerharte Wochen: Schalding zwischen Sorgen und Hoffnung

22.03.2022 | Stand 19.09.2023, 3:12 Uhr

Nach zwei Niederlagen müssen die Schaldinger um v.l. Marco Pledl, Dominik Weiß, Alex Kurz und Chris Brückl am Freitag in Unterhaching ran. −Foto: Lakota

In Zeiten, in denen die Corona-Zahlen durch die Decke schießen, kann sich innerhalb einer Woche natürlich eine Menge ändern. Insofern denkt Stefan Köck derzeit lieber von Tag zu Tag. Welches Personal er für das Spiel seines SV Schalding am Freitagabend bei der Spvgg Unterhaching (19 Uhr) zur Verfügung hat, ist aktuell noch offen. Nur so viel kann der Coach am Wochenanfang sagen: "Stand jetzt können und werden wir spielen."

Auch in der Regionalliga Bayern, offiziell als Profiliga eingestuft, kann aktuell kaum ein Spieltag wie geplant durchgezogen werden. Neben dem Match der Schaldinger in Illertissen fiel die Partie Bayern II gegen Rosenheim aus. Auch die für Dienstag angesetzte Begegnung des TSV beim SV Heimstetten musste wegen Corona-Fällen im Team der Sechziger abgesetzt werden. Gleiches gilt für das Heimspiel des TSV Buchbach, der Augsburg II empfangen hätte. Die Gäste stimmten einer Verlegung zu, nachdem im Lager der Rot-Weißen weiterhin einige Spieler wegen Corona-Verdacht in Quarantäne sind. Schon am Wochenende hatten die Buchbacher in Heimstetten auf zahlreiche Stammkräfte verzichten müssen – und 0:2 verloren.

Eine Niederlage, die Schalding natürlich ebenso wenig schmeckt wie der Sieg von Rain in Augsburg. Die Lage für die Niederbayern im Keller spitzt sich nach den Erfolgen der Rivalen immer weiter zu, wenngleich Trainer Köck betont, nach wie vor alles selbst in der Hand zu haben. "Dass Konkurrenten punkten, wird es in den nächsten Wochen immer geben. Wir müssen auf uns schauen und unsere Aufgaben erledigen." Drei Spiele haben die Schaldinger weniger ausgetragen als der erste "Nichtabsteiger" Heimstetten, der mittlerweile fünf Punkte vor dem SVS liegt.

Mit dem Fluchtlicht-Kracher am Freitag im Hachinger Sportpark beginnen für die Passauer Vorstädter hammerharte Tage. Zehn Partien stehen bis Ende April im Kalender, eine Englische Woche jagt die nächste. "Natürlich ist das ein sportliches Programm. Aber man muss das Positive sehen: Ein Fußballer steht gerne auf dem Platz und spielt lieber als er trainiert", sagt Köck.

Wer bei den Schaldingern aktuell auf dem Platz stehen kann, ist offen. Vor allem die Corona-Lage sorgt für viele Fragezeichen. Wer ist noch positiv? Wer kann sich rechtzeitig freitesten? Wer ist sofort wieder einsatzfähig? Kommen neue Fälle hinzu? "Das macht eine Planung natürlich schwierig", sagt Köck. Hinzu kommt: Einige Spieler hätten überhaupt keine Beschwerden, andere dagegen ziemlich starke. "Manche bekommen nach zwei Wochen immer noch schlecht Luft, da ist dann an Regionalligafußball nicht zu denken", sagt Köck. Da einige Kräfte, die zuletzt verletzt oder angeschlagen fehlten, wohl zurückkommen, geht der Trainer davon aus, in Unterhaching "eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu bekommen".

Nach den beiden Auftaktpleiten gegen Bayern II und Pipinsried hat sich die Stimmung am Reuthinger Weg deutlich eingetrübt. Dass die Euphorie nach den guten Auftritten in den Vorbereitungsspielen komplett dahin ist, sieht Köck aber nicht. "Diese Leistungen liegen ja nicht ewig zurück. Wir haben jetzt zweimal 0:1 verloren, dafür gibt es Gründe. Diese haben wir analysiert, jetzt schauen wir nach vorne", befindet der 37-Jährige. Man dürfe nicht zulassen, dass zu viele negative Gedanken im Team und Umfeld entstehen, müsse aktiv gegensteuern. "Es ist die Aufgabe von uns allen, diese Situation gemeinschaftlich zu meistern. So wie wir es in der Vergangenheit schon oft geschafft haben. Daran arbeiten wir sehr intensiv − und werden auch Erfolg haben."