Skispringen
Viele blaue Flecken und ein vierter Platz: Unglückliches Comeback von Severin Freund

31.01.2016 | Stand 17.09.2023, 21:46 Uhr

Severin Freund. − Foto: dpa

Erst ein Sturz, dann der undankbare vierte Platz – seinen ersten Japan-Trip seit drei Jahren wird Severin Freund nicht in bester Erinnerung behalten. Einen Tag nach seiner glimpflich verlaufenen Bruchlandung verpasste Deutschlands Top-Skispringer in Sapporo knapp das Podest. Von der Stätte seines ersten Weltcupsieges kehrte der Weltmeister aus Waldkirchen mit vielen blauen Flecken, aber ohne Erfolgserlebnis in die Heimat zurück.

"Ich habe keine Schmerzen, und es gibt auch keine Beeinträchtigung. Der Sturz war deutlich harmloser als der in Innsbruck. Aber er war ärgerlich, denn ich habe dadurch einiges hergeschenkt", sagte Freund nach der Schrecksekunde und Platz zehn am Samstag und gab Entwarnung. Von seinem Comeback nach zweiwöchiger Wettkampfpause wegen eines leichten Bandscheibenvorfalls, den er beim Schanzen-Crash Anfang Januar in Innsbruck erlitt, hatte er sich aber deutlich mehr erhofft.

Beim Doppelerfolg der Norweger Anders Fannemel und Johann Andre Forfang musste Freund am Sonntag auch noch Japans Altmeister Noriaki Kasai den Vortritt lassen. "Es ist ein bisschen schade, dass der richtige Aufwind erst später gekommen ist. Ich habe gekämpft und es war ein guter Wettkampf, auch wenn ich den Sprung aufs Podest nicht geschafft habe", sagte der Weltcup-Gesamtsieger der Vorsaison.

2011 hatte Freund in Sapporo seinen ersten von mittlerweile 21 Weltcupsiegen gefeiert. Dieses Mal fehlten nach Sprüngen auf 131,5 und 129,5 Meter 6,7 Punkte zu einem Platz auf dem Podium, den der 43 Jahre alte Kasai ergatterte. "Das ist ein unglaublicher Tag für mich. Ich bin gestern Vater geworden von einem kleinen Mädchen. Dazu der dritte Platz. Das fühlt sich unglaublich an", sagte Kasai. Fannemel krönte seinen ersten Saisonsieg mit dem Schanzenrekord von 143,5 Metern im ersten Durchgang.

Freunds Zimmerkumpel Richard Freitag, der am Vortag beim achten Saisonsieg von Vierschanzentourneesieger Peter Prevc aus Slowenien wegen eines nicht regelkonformen Anzuges zum ersten Mal in seiner Karriere disqualifiziert worden war, wurde Fünfter. "Das war heute ganz okay", sagte er nach Sprüngen auf 134 und 130 Meter. Das Missgeschick vor Vortag hakte er ab: "Es sind alles von Hand genähte Anzüge. Der Stoff dehnt sich aus, dieses Mal hat es nicht gepasst. Das sollte nicht wieder passieren", erklärte Freitag.

Auch die anderen DSV-Springer gingen durch ein Wechselbad der Gefühle. Stephan Leyhe, am Samstag als Neunter noch bester DSV-Starter, wurde nur 39. und verpasste das Finale. Auch Andreas Wellinger blieb auf Rang 27 weit hinter dem Ergebnis des ersten Wettbewerbes (11.) zurück. Andreas Wank landete auf den Plätzen 17 und 26.

− dpa