Patersdorf/Deggendorf
Traumspiel Deggendorf: FCB-Fanclub zahlte versprochene Spenden nicht

25.07.2018 | Stand 18.09.2023, 5:54 Uhr

8000 Zuschauer wollten im August 2015 die Stars des FC Bayern München gegen Red Power spielen sehen. Erwartet hatte der Fanclub 11000 Besucher – und verrechnete sich damit. − Foto: Helmut Müller/Archiv

Nach jeder Bundesligasaison steht beim FC Bayern München noch eine besondere Partie auf dem Spielplan – das Traumspiel. Der Fanclub Red Power Patersdorf-Deggendorf (Landkreise Regen und Deggendorf) bekam im August 2015 die Gelegenheit, dieses jährlich stattfindende Benefizspiel im Deggendorfer Donau-Wald-Stadion auszurichten. Ein Teil des Erlöses sollte dem St. Ursula Hospiz in Niederalteich zugute kommen. Bis heute ist jedoch keine Spende des Fanclubs beim Hospizverein eingegangen.

Dr. Ulrich Krüninger, Geschäftsführer des Hospizvereins, bestätigte dies auf Anfrage der PNP. Dabei hatte Fanclub-Vorsitzender Peter Schießl bei der Jahreshauptversammlung 2016 verkündet, dass man 5000 Euro an das Hospiz überwiesen habe. Was Schießl verschwieg: Das Geld stammte nicht aus dem Traumspiel-Konto des Fanclubs, sondern aus dem Fonds der Sparkasse Deggendorf auf Vermittlung durch Christian Bernreiter, Schirmherr des Traumspiels und Deggendorfer Landrat.

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Mit rund 11.000 Zuschauern hatte Red Power beim Traumspiel gerechnet. Am Ende kamen nur 8000. Nach vorläufiger Abrechnung blieben nur rund 2000 Euro übrig. Dieses Geld sollte dem FC Bayern für karitative Zwecke überwiesen werden. Ob das geschehen ist, ist ebenfalls unklar. Weder die Pressestelle des FC Bayern noch Peter Schießl waren trotz mehrfacher Anfragen zu Auskünften darüber bereit.

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