München
Tor-Feuerwerk nach 0:1: Coutinho führt Bayern zum 6:1 gegen Bremen

14.12.2019 | Stand 18.09.2023, 6:06 Uhr
Christian Kunz
Klaus Bergmann

Philippe Coutinho von München jubelt über sein Tor zum 3:1. −Foto: Sven Hoppe/dpa

Ein herausragender Philippe Coutinho hat den FC Bayern mit einer Galavorstellung wieder auf Erfolgskurs in der Fußball-Bundesliga gebracht. Mit seinem ersten Dreierpack (45./63./78. Minute) im Münchner Trikot und zudem als zweifacher Vorbereiter war der Brasilianer am Samstag beim 6:1 (2:1) gegen Werder Bremen der gefeierte Mann des Spiels. Robert Lewandowski (45.+4/72.) schraubte seine Torausbeute auf 18 Treffer in der Fußball-Bundesliga. Der eingewechselte Thomas Müller jubelte ebenfalls als Torschütze (75.). Milot Rashica hatte die bis zum 1:1 stark spielenden Gäste am Samstag in Führung gebracht (24.).

Vor 75 000 Zuschauern arbeiteten sich die Münchner nach zuvor zwei Liga-Niederlagen in einer verrückten ersten Hälfte zurück ins Spiel. Der Doppelschlag vor der Pause brachte dabei die Wende. Nach dem Seitenwechsel war die Bremer Gegenwehr gebrochen. Die Münchner feierten wie beim 6:1 gegen Mainz den höchsten Saisonsieg.

In einer schwungvollen Anfangsphase hatten sie nach dem Rekord einer Sechs-Siege-Gruppenphase in der Champions League gegen den einst gefürchteten Meisterschaftsrivalen gute Chancen zur Führung. Bei den Versuchen von Lewandowski (9./14.) oder Serge Gnabry (13.) fehlte nicht viel. Es reichte aber nicht, um den lange überragenden Jiri Pavlenka im Werder-Tor zu überwinden.

0:1 hinterließ Wirkung bei den Gastgebern

Die Gäste deckten immer wieder Lücken in der Bayern-Defensive auf. Rashica verstolperte zunächst gegen Jérôme Boateng beim Konter nach einem Münchner Eckball (8.). Nachdem Boateng mit der Gelben Karte verwarnt worden war, ließ Rashica den Weltmeister von 2014 im Laufduell stehen und spielte ihn aus. Sein satter Schuss überwand dann aus rund 17 Metern auch Bayern-Kapitän Manuel Neuer.

Das 0:1 hinterließ Wirkung bei den Gastgebern, die gegen eine dicht gestaffelte Bremer Abwehr hektisch und unpräzise agierten - aber dann auch willensstark wie vor dem 1:1. Nach Vorarbeit von Joshua Kimmich und Gnabry vollendete Coutinho zum vierten Ligator. Zu allem Bremer übel verletzte sich Theodor Gebre Selassie bei seinem vergeblichen Klärungsversuch und musste ausgewechselt werden.

2:1 dann umso schöner herausgespielt

Befreit von der Last des Rückstands war das 2:1 dann umso schöner herausgespielt. Mit einem Zuckerpass bediente Coutinho Lewandowski, der seine drei Ligaspiele währende Torpause beendete.

Der gelb-rot-gefährdete Boateng blieb nach der Pause draußen. Die Umstellungen im Münchner Spiel sorgten für eine bessere Balance. Die Versetzung von Coutinho in die Mittelfeldzentrale sorgte für weitere Impulse im Spiel nach vorne. Coutinho (47.) und Perisic nach Coutinho-Pass (59.) verpassten das 3:1. Nach einem feinen Zuspiel von David Alaba auf den durchgestarteten Coutinho war es aber geschehen: Mit großer technischer Raffinesse hob der 27 Jahre alte Braslianer den Ball über Pavlenka zum 3:1 ins Werder-Tor.

Lewandowski machte mit dem 4:1 alles klar

Leon Goretzka (65.) sowie Ivan Perisic und Lewandowski per Doppelchance ließen weitere Möglichkeiten aus. Lewandowski machte mit dem 4:1 alles klar, was Werder-Trainer Florian Kohfeldt mächtig ärgerte. Der 37-Jährige reklamierte ein Handspiel vor dem Tor.

Doch das war am Ende nebensächlich, denn der eingewechselte Müller und wieder Coutinho mit einem Tor der Marke Tor des Monats schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Für Bremen setzt sich eine Schwarze Serie fort: Die letzten 21 Pflichtspiele gegen Bayern wurden verloren.

− dpa