Skispringen
Stark, Sevi: Freund bezwingt Angstschanze – und ist weiter voll im Rennen um Gesamtsieg

01.01.2015 | Stand 17.09.2023, 21:45 Uhr

Severin Freund wurde Dritter und verlor die Führung in der Gesamtwertung an den Garmisch-Sieger Peter Prevc. − Foto: dpa

Der erste Podestplatz seiner Karriere beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee tröstete Severin Freund schnell über den Verlust der Gesamtführung hinweg. Mit dem dritten Platz auf seiner Angstschanze in Garmisch-Partenkirchen erhielt sich der Skisprung-Weltmeister vor 25 000 begeisterten Fans trotz des Sieges von Dauerrivale Peter Prevc alle Chancen auf den ersten deutschen Tournee-Gesamtsieg seit 14 Jahren. "Jetzt ist er der Gejagte. Es kommen noch zwei spannende Schanzen. Es kann noch viel passieren", sagte Freund.

Der Waldkirchener geht mit einem Rückstand von 8,6 Punkten auf den Slowenen in den dritten Wettbewerb am Sonntag am Bergisel in Innsbruck – die Rolle des Jägers nahm er sofort an. "Natürlich hätte ich die Führung gerne behalten. Jetzt gilt es halt, weiter Druck auszuüben", erklärte Freund.

Bundestrainer Werner Schuster schlug ähnliche Töne an. "Ich bin sehr zufrieden, wie es läuft. Wir wollten endlich mal aus Garmisch wegfahren und vorne dabei sein. Das ist uns gelungen. Wir sind gut auf Kurs", stellte Schuster zur Tournee-Halbzeit zufrieden fest.

In einem dramatischen Wettkampf reichte es für Auftaktsieger Freund mit Sprüngen auf 133,5 und 132,5 Meter zwar nicht zum zweiten Tageserfolg, so dass Sven Hannawald auch in diesem Jahr nicht um seinen einzigartigen Grand-Slam-Rekord aus der Saison 2001/02 bangen muss. Doch auch mit dem dritten Rang konnte Freund sehr gut leben. Dabei unterliefen ihm sogar ein paar Flüchtigkeitsfehler. "Es war mit Abstand mein bester Wettkampf in Garmisch, ein sehr schönes Ergebnis", sagte Freund.

Prevc verwies mit 133,5 und 136 Metern den Norweger Kenneth Gangnes, der 132 und 134 Meter weit sprang, auf Rang zwei. "Ich muss einfach so weiter machen und konzentriert bleiben", sagte der Gewinner mit Blick auf die weiteren Wettbewerbe in Innsbruck und Bischofshofen.

Da Michael Hayböck aus Österreich als Gesamtdritter schon mehr als 21 Punkte hinter Prevc liegt, dürfte sich der Kampf um die Tournee-Krone wohl nur noch zwischen dem Slowenen und Freund entscheiden. "Es macht Spaß, dieses Duell zu verfolgen", sagte Andreas Wank.