Die Stadt Deggendorf hat der Bahn die Reaktivierung der Bahnlinie vom Bahnhof nach Hengersberg vorgeschlagen. Stadtplaner Klaus Busch, im Rathaus für das Thema zuständig, warnt aber vor überzogenen Erwartungen: "Das heißt nicht, dass die Bahnlinie nächstes Jahr in Betrieb geht." Bei den Bemühungen gehe es "um das Bohren eines extrem dicken Bretts".
Die Stadt sieht laut Busch großes Potenzial einer Linie mit Haltestellen an der Hochschule, in Deggenau, Seebach und Hengersberg. Die Schwierigkeiten kennt Busch freilich auch. So ist das letzte Stück der Bahnstrecke mittlerweile im Privatbesitz des Sägewerks Schweiger. Die größere Hürde dürfte sein, den Bedarf nachzuweisen. Für den Nachverkehr ist der Freistaat zuständig. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, eine Tochtergesellschaft des Innen- und Verkehrsministeriums, schreibt Bahnlinien aus und finanziert sie. Voraussetzung ist eine Potenzialanalyse mit einem positiven Ergebnis. Diese Untersuchung, so hofft die Stadt laut Busch, könnte für die Strecke Deggendorf–Hengersberg gemacht werden, wenn sie in die Liste der Bahn aufgenommen wird.
Dass langjähriger Einsatz für die Reaktivierung einer Bahnstrecke erfolgreich sein kann, hat der Nachbarlandkreis Regen gezeigt: Nach einer Potenzialanalyse der TH Deggendorf hat die Eisenbahngesellschaft einen zweijährigen Probebetrieb auf der Strecke Gotteszell–Viechtach beschlossen. Im September geht’s los.
− stg
