Die Torhüter des FC Bayern haben am Wochenende für Schlagzeilen gesorgt. Erst gab es Diskussionen um den nach wie vor verletzten Manuel Neuer, der ab dem 18. Februar in den Süden reisen wird. Und dann ließ Bundestrainer Jogi Löw aufhorchen, als er im Rahmen des Spiels der Münchner gegen Schalke Sven Ulreich als WM-Kandidat ins Spiel brachte. Der FC Bayern gab am Sonntag schließlich bekannt, dass der Vertrag von Sven Ulreich bis 2021 verlängert wurde.
Thema Nummer eins war zunächst Manuel Neuer. Seit dem 5. Spieltag ist Bayerns Nummer 1 verletzt. Am 16. September stand er zum letzten Mal für den FCB beim Heimsieg gegen Mainz im Tor. Noch immer wird er nach seinem dritten Mittelfußbruch behandelt. Rückkehr auf den Platz? Weiter offen. Zuletzt gab es auch kaum Infos über den Gesundheitszustand des Torwarts, was natürlich die Spekulationen schürte. Erst recht, als nun bekannt wurde, dass der Torhüter bald eine Reise in den Süden antreten wird.
Wie der FC Bayern bekanntgab, wird Neuer seine Reha ab dem 18. Februar im Süden fortsetzen. Von der medizinischen Abteilung des FCB bekommt er dafür individuelle Pläne fürs Aufbautraining. Wohin genau Neuer fliegen wird, ist geheim. Auch gab es keine Angaben, wann der Keeper ins Mannschaftstraining zurückkehren wird. Zuletzt äußerte sich Neuer Ende Januar zuversichtlich, was seine WM-Teilnahme angeht. "Ich bin auf einem sehr guten Weg", erklärte er. Und am 7. Februar postete er bei Facebook ein Bild, auf dem Neuer auf den Trainingsplatz der Bayern blickt. Darunter schrieb er: "Der Tag, an dem ich wieder da draußen trainiere, rückt näher."
Bei Sky diskutierten am Samstag die Experten um Lothar Matthäus, ob die Reise ein gutes Zeichen sei oder ob es eher einen Rückschlag bei Neuer gegeben habe. Für Christoph Metzelder sei der angekündigte Trip nicht unbedingt positiv zu werten. Denn will Neuer bei der WM dabei sein, sollte er eigentlich bald auf den Platz zurückkehren − davon ist er aber offenbar noch weit entfernt, wenn er nun im Süden individuell trainieren soll. Lothar Matthäus dagegen kann den Schritt verstehen. Neuer solle auf andere Gedanken kommen, nach einer langen Reha-Phase tue – das könne er aus eigener Erfahrung sagen − ein Tapetenwechsel ganz gut. "Wenn ich verletzt war, habe ich immer dann trainiert, wenn die Mannschaft nicht trainiert hat. Es ist frustrierend, wenn du zusehen musst, wie alle auf dem Platz Spaß haben und du kannst nicht dabei sein."
So oder so – Bundestrainer Löw setzt derweil unverändert auf eine Rückkehr seines Kapitäns rechtzeitig vor der WM im Sommer in Russland. Er berichtete von seinem jüngsten Kontakt mit Neuer, der nach seinem zweiten Fußbruch weiter für das Comeback arbeitet. "Ich habe mit ihm diese Woche telefoniert, um mich zu erkundigen. Er ist guter Dinge. Er hofft, dass er demnächst ins Training einsteigt. Ich gehe davon aus, dass alles okay ist. Er ist natürlich unheimlich wichtig für unserer Mannschaft. Er ist der Beste", sagte Löw.
Der Bundestrainer sorgte am Samstag auch für Gesprächsstoff, als er Neuer Ersatz Sven Ulreich als WM-Fahrer ins Gespräch brachte. "Er ist in unserem Blickfeld. Im Eins-gegen-Eins ist er sehr gut", sagte Löw in der Halbzeitpause des Bundesliga-Spiels des FC Bayern München gegen den FC Schalke 04 dem TV-Sender Sky. Der 29-Jährige habe sich zudem im Spielaufbau sehr verbessert.
Im Nationalteam hatte Löw zuletzt Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona den Status als erstem Neuer-Ersatz eingeräumt. Vertreter waren Bernd Leno von Bayer Leverkusen und Kevin Trapp von Paris Saint-Germain. 2010 hatte der damalige Bayern-Schlussmann Hans-Jörg Butt kurzfristig noch ein WM-Ticket als Nummer drei hinter Neuer und Tim Wiese für das Turnier in Südafrika von Löw bekommen.
Dieses Bild postete Manuel Neuer am Mittwoch auf Facebook − er ist offenbar guter Dinge, was seine Rückkehr betrifft. − Foto: Screenshot Facebook/Lakota
