Skarlatidis verlängert den Wiesn-Fluch: Löwen fangen sich erneut späten Ausgleich

01.10.2018 | Stand 19.09.2023, 0:40 Uhr

Ein Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlt: Der TSV 1860 München musste gestern Abend erneut einen späten Gegentreffer hinnehmen. Trotz Überzahl hieß es im Spiel gegen die Würzburger Kickers am Ende 1:1. −Foto: Sven Leifer

Der Fluch geht weiter! Auch im dritten "Wiesn-Anlauf" hat es wieder nicht mit einem Löwen-Sieg geklappt: Nach dem "Last-Minute-Gegentor" am Mittwoch in Unterhaching (1:1) und dem 1:2 gegen Wehen-Wiesbaden musste sich der TSV 1860 München auch am Montagabend im Bayerischen Duell gegen die Würzburger Kickers mit einem mageren 1:1 begnügen. Dabei spielten die Löwen über 30 Minuten lang in Überzahl – Würzburgs Dave Gnaase sah nach wiederholtem Foulspiel "Gelb-Rot". Danach brachte zunächst Löwen-Stürmer Adriano Grimaldi "Sechzig" per Kopf in Führung, ehe Würzburgs Simon Skarlatidis acht Minuten vor dem Schlusspfiff noch ausgleichen konnte. Die Bierofka-Elf bleibt damit im Mittelfeld der Tabelle – und verpasst es, einen Schritt ins vordere Drittel zu machen.

Die Partie endet nicht nur wie fünf Tage zuvor in Unterhaching – sie beginnt auch so: Mit Fan-Protesten gegen den DFB. Aus der Westkurve fliegen Tennisbälle und Falschgeld auf den Rasen. "Fußball-Mafia DFB" schallt es durch das Grünwalder Stadion. Schiedsrichter Eric Müller (Bremen) muss die Partie kurz unterbrechen. Auf dem Rasen wird es erstmals in der 16. Minute gefährlich: Nach einer Kombination im Mittelfeld bringt der gebürtige Passauer Marius Willsch den Ball von der rechten Seite mit Tempo vor das Tor, Angreifer Grimaldi ist zur Stelle, kann die Kugel aber nicht im Gehäuse der Gäste unterbringen.

Ansonsten ist die Partie von der Taktik geprägt: Viele Zweikämpfe, wenig Strafraumaktionen, Chancen sind Mangelware. Bis zur 29. Minute – von der Grundlinie aus legt Würzburgs Dominic Kaufmann das Leder in den Rücken der Löwen-Abwehr, Simon Skarlatidis kommt zum Schuss, zielt aber über das Tor. Dann ein früher Wechsel bei den Hausherren: Bierofka stellt um auf 4-4-2, Nico Karger kommt für Efkan Bekiroglu (31.). Auf dem Platz ist Würzburg aggressiver und wirkt in den Zweikämpfen spritziger. Allerdings müssen auch die Unterfranken früh wechseln. Caniggia Elva kommt für Angreifer Dominic Baumann, der sich zuvor im Zweikampf mit Herbert Paul verletzt hatte.

Die zweite Hälfte beginnt mit einer Kopie der ersten Würzburger Großchance: Skarlatidis kommt im Strafraum zum Abschluss, schießt aber erneut über das Löwen-Tor (48.). Erst als Würzburgs Dave Gnaase nach wiederholtem Foulspiel mit "Gelb-Rot" vom Platz geschickt wird, nimmt die Partie an Fahrt auf (57.). Sieben Minuten später folgt der Paukenschlag: Eine Ecke von Phillipp Steinhart wird abgeblockt. Der Außenspieler kommt nochmal an den Ball, bringt diesen vor das Gäste-Tor, wo Adriano Grimaldi lauert – und per Kopfball verwandelt. Jetzt ist 1860 am Drücker: Karger legt vor für Sascha Mölders, dieser zieht ab, der Ball touchiert noch die Latte (68.). Doch dann kommt es wie es fast kommen muss: Sechzig zittert – und fängt sich den Ausgleich. Die Löwen bekommen den Ball im Sechzehner nicht geklärt, Skarlatidis schnappt sich die Kugel und verwandelt. Danach passiert nichts mehr – die Münchner müssen sich erneut mit einem Remis begnügen.