Viel Lob für den neuen Trainer
Rummenigge in Passau: "Julian Nagelsmann hat erstaunliche Fähigkeiten"

11.11.2021 | Stand 19.09.2023, 2:22 Uhr

Erhält viel Lob: Bayern-Coach Julian Nagelsmann. −Foto: dpa

Karl-Heinz Rummenigge hat dem neuen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ein hervorragendes Zwischenzeugnis ausgestellt. "Er ist zwar ein ganz junger Bursche, aber er hat schon erstaunliche Fähigkeiten", sagte der langjährige Vorstandvorsitzende nach der Podiumsdiskussion im Passauer Medienzentrum im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Nagelsmann habe sich "top vorbereitet" auf den Job beim FC Bayern, so Rummenigge. "Und er verfolgt genau den richtigen Ansatz. Das, was bei Jupp Heynckes, Pep Guardiola oder Hansi Flick in den letzten zehn Jahren gut funktioniert hat, will er weiter verbessern. Er macht jetzt nicht irgendetwas völlig Neues, sondern versucht das bestehende Pflänzchen gut zu wässern, damit es eben noch mehr wächst." Anders als manche Kritiker habe er nie das Gefühl gehabt, Nagelsmann wolle beim Rekordmeister alles umkrempeln, so Rummenigge. "Diese Gefahr habe ich von Anfang an bei ihm nicht gesehen. Er ist ein ganz kluger Mensch, der genau weiß, wie er den Job anzugehen hat."

Wie schon Uli Hoeneß schwärmte auch Rummenigge von der Spielweise der Bayern. "Ich genieße den Fußball, den sie gerade zeigen. Ich denke, man kann von einem wirklichen Top-Start für Julian Nagelsmann und sein Team sprechen, es passt bisher perfekt." Zuletzt hatte Rummenigge mit seiner Aussage, die Bayern könnten schon die Meisterschale entstauben, für Aufsehen gesorgt. Ob das Titelrennen bei aktuell vier Punkten Vorsprung auf Rivale Dortmund tatsächlich schon entschieden ist? "Entschieden nicht", entgegnete Rummenigge. "Aber wir sind auf einem sehr guten Weg." Der vergangene Bundesliga-Spieltag sei genau nach seinem Geschmack gewesen. "Das perfekte Wochenende hat man, wenn der FC Bayern um 15.30 Uhr gewinnt, und dann um 18.30 Uhr Dortmund verliert", sagte Rummenigge.

Die Diskussion um die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga bei einer Abo-Meisterschaft der Münchner kennt der langjährige Bayern-Boss. Seinem Verein könne man deshalb aber keinen Vorwurf machen, vielmehr sei die Konkurrenz in der Pflicht. "Die anderen müssen versuchen, zu attackieren", urteilte der 66-Jährige, der aber auch einräumte, dass es nicht einfach sei, an der Vormachtstellung des FCB zu rütteln.

Hier lesen Sie: Rummenigge nach Fan-Protest gegen Katar: "Haben gutes Geld bekommen".