Passau in der Krise: Das sagt Sportdirektor Tanzer, das sagt Trainer Schraml

12.11.2018 | Stand 19.09.2023, 0:45 Uhr

Gibt’s doch nicht: Fabian Wiesmaier ärgert sich über eine vergebene Chance. −Fotos: Andreas Lakota

Mario Tanzer wählte deutliche Worte. Wie er denn die Leistung bei der 0:1-Heimpleite gegen den VfB Bach bewerte? "Zu so einem Auftritt", sagte der Sportdirektor des 1.FC Passau, "da fällt mir nichts mehr ein. Das war enttäuschend und beschämend". Tatsächlich mussten die rund 200 Zuschauer am Samstagnachmittag im Dreiflüssestadion bei tristem November-Grau mitansehen, wie die Mannschaft von Trainer Alex Schraml endgültig im Mittelmaß der Landesliga Mitte versank. Mickrige zehn Punkte hat der FCP aus den letzten elf Spielen geholt, die Euphorie zu Saisonbeginn ist einem schweren Herbst-Blues gewichen. "Wir sind im Niemandsland der Tabelle angekommen", stellte Coach Schraml ernüchtert fest.

Warum aber klaffen Anspruch und Wirklichkeit beim Traditionsverein mittlerweile weit auseinander? Was ist passiert mit einer Mannschaft, die im August mit erfrischendem Angriffsfußball begeistert hatte und nun plötzlich gegen fußballerisch limitierte Gegner wie Etzenricht und Bach verliert? So recht weiß das wohl selbst niemand beim 1. FC Passau. "Wichtig ist, dass wir Ruhe bewahren. Es bringt nichts, wenn man jetzt auf die Mannschaft einprügelt", sagt Schraml.

Für den Coach steht fest, dass sich vieles derzeit im Kopf abspielt. "Uns fehlt einfach das Selbstvertrauen, ein Erfolgserlebnis. Und Spielglück haben wir momentan auch nicht." Die Mannschaft, so Schraml, müsse nun noch enger zusammenrücken und sich selbst aus dieser Situation befreien. Mit einfachem Fußball zurück zu alter Leichtigkeit, lautet die Devise. Doch im nächsten Spiel geht’s ausgerechnet zum TSV Waldkirchen, das Derby wird alles andere als ein Spaziergang. Vielleicht, so Coach Schraml, sei dies aber ganz gut. "Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir jetzt mit Waldkirchen und Weiden zwei starke Gegner vor der Brust haben. Ich bin sicher, da werden wir ein anderes Gesicht zeigen."

Was Schraml nicht sagt, was aber bei vielen Zuschauern am Samstag der Eindruck war: Gegen Bach fehlte es auch ein bisschen an der Motivation. Nach vorne im Aufstiegskampf ist der Zug abgefahren, nach hinten ist Passau abgesichert. "Freilich ist das derzeit keine einfache Situation. Aber wie gesagt: Da müssen wir uns jetzt selbst befreien", sagt Schraml.

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