Harter Abstiegskampf in der DBBL
Packender Basketball-Krimi: Wasserburg besiegt Halle nach vier Verlängerungen mit 100:98

07.03.2022 | Stand 19.09.2023, 2:49 Uhr

TSV Wasserburg – Halle Lions 100:98 n.V. Sophie Perner (rechts) will mit dem TSV Wasserburg unbedingt erstklassig bleiben. Der hauchdünne Sieg über die Halle Lions war immens wichtig. −Foto: Hörndl

Die Wasserburger Basketball-Damen und die Lions des SV Halle haben sich in der 1. Bundesliga (DBBL) einen Krimi geliefert. Insgesamt gab es vier Verlängerungen, nach denen die Innstädterinnen mit 100:98 knapp die Oberhand behielten.

Bereits das erste Viertel zeigte, dass es eine Partie zweier Teams auf Augenhöhe werden würde: 22:20 stand es nach zehn Minuten für den TSV. Im zweiten Viertel schafften es die Gastgeberinnen, sich Stück für Stück abzusetzen. Doch Halle blieb ihnen stets auf den Fersen. Zur Halbzeit führte Wasserburg 40:33.

Im dritten Viertel schafften es die Thoresen-Schützlinge sogar, ihre Führung auf teilweise über zehn Punkte auszubauen. Stand nach 30 Minuten: 52:43. Doch Halle gab sich nicht geschlagen. Im Gegenteil: Die Gäste zwangen die TSV-Damen zu einem Fehler nach dem anderen. So hieß es nach regulärer Spielzeit 64:64 – es ging in die Verlängerung.

Dass es davon nicht nur eine geben würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. In der ersten Verlängerung ging es weiter hin und her zwischen den beiden Teams, was dazu führte, dass es auch nach fünf weiteren Minuten erneut unentschieden stand, diesmal 72:72. Es gab also Verlängerung Nummer zwei – und damit weitere fünf Minuten. Allerdings konnte sich auch in dieser Phase keine der beiden Mannschaften absetzen, und so gab es nach insgesamt 50 absolvierten Minuten mit 80:80 erneut einen Gleichstand.

Es war also Verlängerung Nummer drei fällig. Zu diesem Zeitpunkt waren bei Wasserburg eine Spielerin und bei Halle bereits drei Akteurinnen ausgefoult – sie durften nicht mehr weitermachen. Trotzdem schafften es die Innstädterinnen nicht, diesen vermeintlichen Vorteil zu nutzen, und nach 55 Minuten stand es 90:90.

Damit gab es also eine vierte Verlängerung. Dass es spätestens zu diesem Zeitpunkt nun kaum noch jemanden auf seinem Sitz hielt, dürfte wohl klar sein. Im Laufe dieses Viertels waren es bei den Lions schließlich fünf Spielerinnen, die ausgefoult waren. Und nun endlich – nach 60 Minuten und insgesamt knapp drei Stunden Spieldauer – behielten die Wasserburgerinnen knapp mit 100:98 die Oberhand.

"So etwas habe ich selten erlebt im Basketball. Vier Verlängerungen zu spielen, ist schon sehr viel, aber wir haben es geschafft, am Ende die Punkte in Wasserburg zu behalten", resümierte TSV-Trainerin Rebecca Thoresen. "Jetzt haben wir noch zwei Spiele, die wir ebenfalls für uns entscheiden wollen. Viel Zeit zum Regenerieren bleibt allerdings nicht", so Thoresen. Der Grund: Für die Wasserburger Damen geht es bereits am Mittwoch (9. März/19 Uhr) in Göttingen weiter. Ob tatsächlich vier – oder eventuell nur zwei – Teams absteigen, ist übrigens noch nicht final geklärt. Für Spannung ist also weiter gesorgt, denn aktuell ist Wasserburg Viertletzter.

− ms/red