Nur Dresden gewinnt
Nervenflattern im Aufstiegskrimi: Steinharts Bogenlampe rettet die Löwen am Tag der Unentschieden

08.05.2021 | Stand 18.09.2023, 20:38 Uhr

Traf spät zum 1:1: Philipp Steinhart. −Foto: dpa

Das große Nervenflattern im Aufstiegskrimi der 3. Liga hat begonnen. Am vorletzten Spieltag konnte von den Top-Vier nur Dresden gewinnen und liegt damit klar auf Kurs 2. Liga.

Verfolger Rostock kam in Zwickau ebenso wenig über ein 0:0 hinaus wie Ingolstadt daheim gegen Saarbrücken. 1860 München konnte die Chance nicht nutzen, musste sich in Wehen Wiesbaden ebenfalls mit einem Unentschieden begnügen. Lange lagen die Löwen sogar hinten, ehe Philipp Steinhart den Gästen mit seinem Tor zum 1:1 doch noch einen Zähler rettete. Damit bleibt die Mannschaft von Trainer Michael Köllner auf Rang 3, punktgleich mit Ingolstadt, dem Gegner am letzten Spieltag. Kommendes Wochenende steht für den TSV das Derby gegen Bayern II an, das um den Klassenerhalt kämpft.

"Wir sind stark zurückgekommen nach dem 0:1-Rückstand", sagte der 1860-Torschütze Steinhart. "Wir können mit dem Punkt gut leben." Durch das Remis sind die Sechziger seit zehn Spielen unbesiegt. "Wir sind mit dem Punkt zufrieden", sagte auch Trainer Michael Köllner bei MagentaSport. Und Ingolstadts-Coach Tomas Oral befand: "Man sieht auch auf den anderen Plätzen, dass Druck auf dem Kessel ist. Wir haben es immer noch selbst in der Hand."

So lief das Spiel

Nach verhaltenem Beginn übernehmen die Löwen mehr und mehr die Kontrolle, setzten den Gastgeber mit hohem Pressing immer wieder unter Druck. Das Problem: 1860 macht zu wenig aus seiner Überlegenheit. Entweder wird der letzte Pass zu schlampig gespielt oder es fehlt die Übersicht. So wie in Minute 12, als Richard Neudecker aus spitzem Winkel abzieht und am Pfosten scheitert, anstatt auf dem im Rückraum besser postierten Sascha Mölders abzulegen. Der Löwen-Torjäger hätte dennoch ein Tor erzielen können, ja müssen. Kurz vor der Pause taucht der 36-Jährige frei vorm Wiesbadener Kasten auf, trifft den Ball aber nicht. Es wäre der Ausgleich gewesen, denn nach einer halben Stunde gelingt Wehen die überraschende Führung. Johannes Wurtz setzt auf dem linken Flügel zu einem fulminanten Solo an, düpiert Belkahia per Übersteiger und wuchtet den Ball ins rechte Eck.

Nach der Pause bleiben die Löwen das aktivere Team, müssen aber vor den schnellen Kontern der Heimelf auf der Hut sein. Vorne bemüht sich 1860, die ganz dicken Chancen springen aber nicht heraus. Bis zur 62. Minute, als Lex abzieht, und Wehen-Keeper Boss den Ball mit einer Glanzparade an den Pfosten lenkt. Es dauert dann bis zur Schlussphase, ehe die Löwen wieder gefährlich werden – und endlich auch treffen. Neudecker setzt sich auf der rechten Seite gegen zwei Mann durch, legt herrlich ab für Philipp Steinhart. Dessen Schuss wird abgefälscht und landet als Bogenlampe im Netz.

1:1 – und 1860 will jetzt mehr. Und tatsächlich bekommen die Löwen ihre Chancen zum Sieg. Doch vor dem Tor ist die Köllner-Elf an diesem Tag einfach nicht effektiv genug. Gut nur aus Münchner Sicht, dass auch die Konkurrenz nicht cool bleibt in diesem Aufstiegskrimi ...

− la