Nationaltorhüter Pielmeier: Über Schalding, den DSC und warum wir Weltmeister werden

27.06.2018 | Stand 18.09.2023, 21:59 Uhr
Jonas Kraus

Sichtlich gut gelaunt: Timo Pielmeier (r.) und SVS-Spieler Stefan Rockinger bei der Teampräsentation des SV Schalding. − Foto: Andreas Lakota

Öfter mal was Neues beim SV Schalding. Der Verein geht mittlerweile in seine sechste Regionalliga-Saison – und hat sich zur diesjährigen Teampräsentation was Besonderes einfallen lassen. Als Stargast war am Montag im Pfarrzentrum Heining Eishockey-Star Timo Pielmeier zu Gast. Der Nationaltorwart und SVS-Spielertrainer Stefan Köck kennen sich schon lange, beide kommen aus dem Landkreis Deggendorf, beide spielten mal Eishockey. Köck entschied sich dann im Alter von zehn Jahren für den Fußball und schaffte es bis in die Regionalliga, Pielmeier wählte den Weg Eishockey, wurde Nationalspieler und krönte seine Karriere mit Olympia-Silber in Südkorea. Mit Fußball hätte er das wohl nicht geschafft. Als Kind habe er den Sport mit dem runden Leder mal probiert, dabei aber "eher Gänseblümchen gepflückt".

Im Gespräch mit heimatsport.de verrät der Torhüter des ERC Ingolstadt, wie er die Situation seines Heimatklubs Deggendorfer SC einschätzt, wie es bei ihm persönlich weitergeht – und wer Fußball-Weltmeister wird.
Herr Pielmeier, die Eishockey-Begeisterung in der Region ist groß, seit feststeht, dass der DSC in der kommenden Saison wohl in der DEL2 an den Start geht. Haben Sie die Saison ihres Ex-Vereins mitverfolgt oder blieb dafür keine Zeit?
Timo Pielmeier: Den Aufstieg in die DEL2 hab ich natürlich mitverfolgt und als sie es dann geschafft haben, hab ich mich wahnsinnig für die Mannschaft gefreut. Ich kenne ja viele Spieler persönlich. Ich denke, der Erfolg tut der ganzen Stadt gut, Deggendorf ist ja eine Eishockey-Stadt.
Wie schätzen Sie die Chancen des Deggendorfer SC in der kommenden Saison ein?
Ich denke, die Chancen auf den Klassenerhalt stehen nicht schlecht. Mit dem neuen Sportdirektor Neville Rautert, den ich aus Ingolstadt kenne, ist der DSC auch auf dieser Position bestens aufgestellt. Er wird den Deggendorfer SC sicher nochmal weiterbringen. Aber der Sprung von der Oberliga in die DEL2 ist schon enorm, da spielen fast ausschließlich Vollprofis. Der DSC ist sicher keiner der finanzkräftigsten Vereine, aber wenn alle an einem Strang ziehen, kann das klappen. Das ist ein bisschen wie beim SV Schalding. Die spielen auch seit Jahren mit geringen Mitteln erfolgreich in der Regionalliga.
Ebenso wie die Jungs vom DSC haben auch Sie nach einer langen Saison zurzeit Pause. Wie sieht Ihr Fahrplan aus?
Die spielfreie Zeit verbringe ich immer wenn es möglich ist in Deggendorf. Seit Anfang Juni bin ich da, Anfang August geht es wieder nach Ingolstadt. Deggendorf ist meine Heimat. Auf Eis trainieren kann ich zurzeit nicht, aber das stört mich nicht. Ich bin ganz froh, mal zwei Monate im Jahr kein Eis zu sehen. Ich freue mich, in Deggendorf immer wieder viele Freunde und Bekannte zu treffen.
Aber Sie liegen sicher nicht auf der faulen Haut. Wie halten Sie sich fit in dieser Zeit?
Der Verein hat allen Spielern Trainingspläne an die Hand gegeben. Das ist wichtig, mein oberstes Ziel ist es, verletzungsfrei durch die Saison zu kommen. Und dazu wird der Grundstein im Sommer gelegt. Deshalb trainiere ich täglich mit meinem Bruder Thomas (spielt bei Dresden in der DEL2, Anm. d. Red.) bei Physio Armin Egginger. Einen Ernährungsplan gibt es übrigens nicht, das ist auch nicht nötig, jeder Spieler will sowieso in guter Verfassung zurückkommen. Das ist wie in der Schule, da kommt man in der Regel auch nicht ohne Vorbereitung, wenn man weiß, dass eine Schulaufgabe ansteht.

Noch stehen Sie ja in Ingolstadt unter Vertrag, sie betonen aber immer wieder, wie sehr Ihnen Ihre Heimat Deggendorf am Herzen liegt. Dürfen die Fans nach dem Aufstieg von einer Rückkehr von Timo Pielmeier träumen?
Ich möchte natürlich so lange wie möglich auf höchstem Niveau spielen, und da passt Ingolstadt zurzeit ideal. Ob ich in naher Zukunft zum DSC zurückkehre, kann ich natürlich noch nicht sagen. Aber ich hab schon immer gesagt, dass es mein Ziel ist, irgendwann mal wieder für meine Heimatstadt auf dem Eis zu stehen. Nach meiner Karriere kehre ich spätestens zurück. Deggendorf ist meine Heimat, hier lebt meine Familie und hier habe ich viele Freunde.

Zu guter Letzt: Deutschland ist spätestens seit dem spektakulären Last-Minute-Treffer von Toni Kroos wieder im Fußballfieber. Wer wird Weltmeister?
Ich glaube tatsächlich, dass unsere Jungs den Titel verteidigen können. Ich kenne das aus meinem Sportlerleben, was für Kräfte ein solches Erfolgserlebnis freisetzen kann. Dieses Tor kann das Team beflügeln und durchs Turnier tragen.