Wieder einmal hat das Coronavirus den Plan des ESV Waldkirchen zunichtegemacht. Statt in einem richtungsweisenden Heimspiel am Sonntagabend konnten sich die Spieler des Eishockey-Landesligsten nur in einem kurzfristig anberaumten Training verausgaben. Die Gäste vom ESC Haßfurt hatten wenige Stunden vor dem ersten Bully vier positive Schnelltests gemeldet. Daraufhin wurde die Partie in beiderseitigem Einvernehmen abgesagt und die "Crocodiles" mussten die Jagd auf Platz 4 verschieben.
Das erste Spiel des Wochenendes hatten sie am Freitagabend gegen den EV Pegnitz nach Penaltyschießen (4:3) gewonnen. Auch da gab es ein déjà-vu: Wie in Dingolfing eine Woche zuvor verspielten Resch & Co. eine Zwei-Tore-Führung, den Pegnitzern gelang in einem offenen Schlagabtausch durch Treffer in der 52. und 59:15 Minute der 3:3-Ausgleich. Nach torloser fünfminütiger Verlängerung siegten die Karoli-Krokodile im Shootout. In der regulären Spielzeit erzielten vor 150 Zuschauern Ladislav Paule (21./in Unterzahl), Niklas Mayrhauser (46.) und Thomas Vezina (47.) die Treffer für die Gastgeber.
Diesmal sicherten sich die Waldkirchner immerhin zwei Punkte und halten Kurs Richtung Aufstiegsplayoffs. Aktuell liegen sie zwar nur auf Rang 6, wenn sie allerdings die drei restlichen Vorrundenspiele gegen Trostberg (Sonntag, 17.30 Uhr), Freising (21. Januar, 19.30 Uhr) und in Bayreuth (23. Januar, 19 Uhr) gewinnen, haben sie einen Platz unter den Top 4 sicher.
In der Quotiententabelle aktuell Dritter
Ob das am Sonntag ausgefallene Spiel gegen Haßfurt nachgeholt werden kann, muss bezweifelt werden. Dazu müssten die Unterfranken die rund 320 Kilometer lange Anfahrt an den Karoli werktags auf sich nehmen – unwahrscheinlich. Darum wird die Endtabelle der Hauptrunde wohl über den Punktequotienten (Punkte geteilt durch Spiele) ermittelt werden und gemäß diesem liegen die "Crocodiles" Stand jetzt hinter Dingolfing und Haßfurt auf Rang 3 (Quotient 1,86) – vor Moosburg (1,83), Pegnitz (1,76) und Trostberg (1,68). Von derartigen Rechenspielen nimmt Matthias Nickolmann noch Abstand: "Wenn wir drei Spiele gewinnen, sind wir drin, das wäre großartig", sagt der Kaderplaner der "Crocodiles". Andererseits: "In dieser Phase der Eishockeysaison musst du in jedem Spiel 100 Prozent geben, mit 99 Prozent verlierst du, wie zum Beispiel Dingolfing in Freising erfahren musste". Der Tabellenführer kassierte am Freitag beim bisherigen Schlusslicht eine 1:4-Niederlage.
Das Ziel haben die Karoli-Krokodile also vor Augen: Erstmals seit vielen Jahren können sie wieder an einer Landesliga-Aufstiegsrunde teilnehmen. Dabei mithelfen wird Stürmer Benedikt Böhm. Der 26-Jährige (früher u.a. Deggendorfer SC, Passau Black Hawks) war bereits immer wieder Trainingsgast bei den "Crocodiles" und wurde nun bis mindestens Saisonende verpflichtet. "Benni ist körperlich und konditionell auf einem sehr guten Weg und möchte jetzt in unserem Team Gas geben", berichtet Nickolmann.
− mid
