3:1-Sieg in Mainz
Lewandowski, Müller, Thiago: Bayern macht‘s im Schnelldurchgang – und ist Spitzenreiter

01.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:28 Uhr

Und wieder hat er getroffen: Thomas Müller feiert sein 2:0, das Leon Goretzka vorbereitet hat. −Foto: dpa

Der FC Bayern München hat sich im Titelrennen der Fußball-Bundesliga erneut keine Blöße gegeben und die Auswärtsaufgabe beim FSV Mainz 05 souverän gelöst. Weil Leipzig am Abend im Schlager gegen Gladbach nicht über ein 2:2 hinaus kam, übernahm der Rekordmeister die Tabellenführung.

Der Jubel der Bayern-Profis in der Fankurve war kurz und wirkte geschäftsmäßig. Und auch Trainer Hansi Flick wollte sich nicht lange mit dem 3:1 (3:1)-Pflichtsieg des Rekordmeisters aus München beim FSV Mainz 05 aufhalten. "Ich bin froh, dass wir das sechste Spiel in Serie gewonnen haben. In den ersten 30 Minuten war ich begeistert von meiner Mannschaft. Danach haben wir ein bisschen zu wenig gemacht. Das war nicht mehr Bayern-like", resümierte Flick. "Trotzdem bin ich zufrieden."

Beim lockeren Erfolg erzielten Robert Lewandowski mit seinem 150. Bundesligator im Bayern-Trikot (8. Minute), Thomas Müller (14.) und Thiago (26.) am Samstag die Treffer. Jeremiah St. Juste (45.) sorgte vor 33 305 Zuschauern für das Ehrentor der Mainzer, die sich nach der vierten Niederlage in Serie mitten im Abstiegskampf befinden. "Ich bin mit 60 Minuten einigermaßen zufrieden, mit den ersten 30 natürlich nicht", sagte FSV-Trainer Achim Beierlorzer.

Die Bayern, die in der gleichen Formation wie zuletzt beim überzeugenden 5:0 gegen Schalke 04 begannen, übernahmen mit dem Anpfiff die Kontrolle und kamen schon mit dem ersten gefährlichen Angriff zum Erfolg. Frankreichs Weltmeister Benjamin Pavard flankte vom rechten Flügel in die Mitte, wo Lewandowski völlig frei stand und sein 22. Saisontor erzielte. FSV-Torwart Robin Zentner, der seinen Vertrag am Vortag bis 2023 verlängert hatte, war gegen den platzierten Kopfball des polnischen Ausnahmestürmers machtlos.

Und in diesem Takt ging es weiter. Nur sechs Minuten später erhöhte Müller nach Vorarbeit von Leon Goretzka und sorgte damit für Ernüchterung bei den Mainzern. Doch die Hausherren ließen sich trotz des Fehlstarts nicht hängen. Leandro Barreiro, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf stand, hatte nach 22 Minuten die große Chance zum Anschluss. Doch sein Schuss klatschte nur an den Pfosten.

Das empfanden die Bayern offenbar als Majestätsbeleidigung, denn die Antwort folgte prompt. Thiago startete ein Klasse-Solo, das er mit einem Linksschuss ins lange Eck gekonnt vollendete. "Es freut mich ungemein, dass sich Thiago das dritte Mal nacheinander in die Torschützenliste eingetragen hat", lobte Flick den Spanier.

Auch in dieser Szene wirkte die 05-Abwehr überfordert, weshalb Beierlorzer reagierte und im defensiven Mittelfeld Kapitän Danny Latza für Kunde brachte. Das gab etwas mehr Stabilität, zumal die Bayern im Vorgefühl des sicheren Sieges nun deutlich vom Gaspedal gingen. "Das ist auch mal zu akzeptieren. Wir fliegen mit drei Punkten im Gepäck nach Hause, von daher haken wir das ab", sagte Flick.

Leipzigs negative Woche: Jetzt auch Platz 1 weg

Zum negativen Abschluss einer von der Haar-Affäre und internen Querelen geprägten Woche hat RB Leipzig die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga abgegeben. Im Top-Duell des 20. Spieltags kämpfte sich das das Team von Trainer Julian Nagelsmann gegen Borussia Mönchengladbach nach einem 0:2 noch zurück, musste sich am Ende aber mit einem 2:2 zufriedengeben. Damit sind die Bayern eine Woche vor dem Spitzenspiel in München erstmals seit Anfang Oktober wieder Spitzenreiter.

Alassane Pléa (24.) sorgte mit der Gladbacher Führung in der mit 42 146 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena für den ersten Schock-Moment. Jonas Hofmann (35.) legte nach einem Blackout von Nationalspieler Lukas Klostermann noch vor der Pause nach. Patrik Schick (49.) traf zum Anschluss, in der 60. Minute sah Pléa wegen Meckerns erst Gelb, dann direkt Gelb-Rot. Christopher Nkunku (89.) gelang in Überzahl noch der letztlich verdiente Ausgleich.

Vor dem Spiel hatte der verletzte RB-Kapitän Willi Orban ein Feuerwerk angekündigt – es wurde aber zunächst ein Fehlerfestival. Erst nach der Pause gab Leipzig mehr Gas und belohnte sich mit dem späten 2:2