Jetzt hat Jogi den Torhüter-Zoff: Marc-André ter Stegen schießt gegen Manuel Neuer zurück

16.09.2019 | Stand 19.09.2023, 1:16 Uhr

Deutliche Worte: Marc-Andre ter Stegen. −Foto: dpa

Marc-Andre ter Stegen hatte keinerlei Lust auf Fußball-Diplomatie. Mit ruhiger Stimme, aber in der Sache knallhart heizte der Schlussmann vom FC Barcelona den Streit mit seinem Rivalen und Kapitän Manuel Neuer um die Nummer eins im deutschen Tor weiter an. Was vorher ein Schwelbrand war, ist seit Montagabend ein offenes Feuer.

"Natürlich habe ich etwas dazu zu sagen. Du kannst keinen Konkurrenzkampf ausrufen und erwarten, dass Spieler, die nicht spielen, glücklich darüber sind", betonte der 27 Jahre alte Weltklasse-Keeper am auf einer Pressekonferenz seines Clubs FC Barcelona in Dortmund.

"Manu muss nichts zu meinen Gefühlen sagen. Das ist meine persönliche Meinung", sagte ter Stegen. "Wenn man die letzten Jahre sieht, wie ich mich verhalten habe, dann sind solche Aussagen unpassend", betonte er einen Tag vor dem Champions-League-Auftakt des spanischen Fußballmeisters am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) bei Borussia Dortmund. Ein klärendes Gespräch mit dem Platzhirschen des FC Bayern habe es noch nicht gegeben.

Ter Stegen hatte seine unbefriedigende Reservisten-Rolle nach der jüngsten Reise zur Nationalmannschaft für die Spiele gegen die Niederlande (2:4) sowie in Nordirland (2:0) beklagt und als "schweren Schlag" bewertet. Neuer stieß dies anscheinend auf: Er warf seinem Kontrahenten mannschaftsschädigendes Verhalten vor.

Dies wiederum will ter Stegen überhaupt nicht auf sich sitzen lassen. "Fußball ist auch Leid, Freude und Enttäuschung", sagte der 27-Jährige, der sich offensichtlich gut auf die Frage nach dem Zwist vorbereitet hatte. "Über die letzten Jahre sieht man, wie ich mich verhalten habe."

Damit wolle er das Thema "beenden" - was ihm ganz sicher nicht gelingen wird. Bundestrainer Joachim Löw droht ein Kampf zweier Torhüter-Alphatiere mit offenem Visier, wie es ihn zuletzt zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann gegeben hatte.

Viel Hoffnung gibt es für Marc-Andre ter Stegen derzeit nicht. "Ich kann ihn verstehen", sagte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke zwar im Welt-Interview, "aber es ist nun mal eine Position, auf der wir stark besetzt sind und man leider nicht jedem Torhüter gerecht werden kann".