Aufsteiger "nur" heimstark
Hintereben und sein Auswärtskomplex: Viel probiert – ohne Erfolg – Winterzugang aus Grainet

28.12.2021 | Stand 19.09.2023, 2:25 Uhr

Hintereben in Heimspielen: Von den bisherigen neun Partien auf eigener Anlage wurden fünf gewonnen und insgesamt 26 der 33 Tore erzielt. In dieser Szene jubeln Thomas Binder (links) und Anton Scheibenzuber. −Foto: M. Duschl

Es gibt angenehmere Auswärtsfahrten: Wer nach Hintereben reist, muss sich seine Punkte hart erkämpfen. Wenn es überhaupt was zu holen gibt. Denn der Fußball-Kreisligist aus der Gemeinde Jandelsbrunn schickte schon Favoriten wie Perlesreut und Karpfham punktlos nach Hause, rangiert in der Heimtabelle der Kreisliga Passau auf Platz 5. Die Heimstärke soll der Schlüssel zum Klassenerhalt sein für den Aufsteiger, der im Frühjahr drei Kellerduelle auf eigener Anlage bestreiten darf.

"Da muss uns erstmal jemand schlagen", sagt Trainer Josef Wagner, der im neuen Jahr die Rückkehr vieler genesener Stammkräfte erwartet. Zudem hat sich der HSV personell verstärkt: Alexander Sammer (17) kommt aus der A-Jugend des SV Grainet. Sammer, der in Hintereben lebt, wird im März 18 Jahre alt und soll dann in den Spielbetrieb einsteigen. Der Defensivspieler schließt sich einer Mannschaft an, die für einen Aufsteiger überraschend gut in die Saison gestartet ist. Der 5:0-Auftaktsieg über Hohenau glich einem Paukenschlag, das hatten selbst die kühnsten Optimisten im Lager des HSV nicht erwartet. Von der Euphorie getragen erlebte Hintereben eine stabile Anfangsphase der Saison, nach zehn Spielen standen respektable 16 Zähler zu Buche. Aufhorchen ließ die Wagner-Elf mit Heimerfolgen gegen die Favoriten aus Karpfham (3:1) und Perlesreut (2:0). So verfestigte sich der Ruf der Hinterebener Heimfestung, aus der anfangs nur Vornbach die volle Ausbeute entführen konnte.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Hintereben konnte die Achtungserfolge gegen die Favoriten nicht bestätigen, es folgten Pleiten gegen die direkte Konkurrenz aus Thyrnau bzw. Hauzenberg. "Wir haben keine Konstanz in unsere Leistungen gebracht", stellt Trainer Wagner rückblickend fest. Ein Problem, das den HSV durch die Saison begleitet. Und im Herbst dafür gesorgt hat, dass die Abstiegsränge immer näher kamen.

Dann wäre da noch die Auswärtsschwäche. Nur fünf Punkte aus acht Spielen. Dazu lediglich sieben erzielte Treffer, gemeinsam mit den Karpfhamern ist das ligaweit der schwächste Wert. Erklären kann sich Josef Wagner diesen Umstand nicht. Dabei hat er schon so viel probiert: Die Ansprache noch im eigenen Sportheim abgehalten, die Spieler alle gemeinsam anreisen lassen oder auch mal zeitlich knapper getaktet, um einen anderen "Rhythmus" zu haben – bislang alles von überschaubarem Erfolg gekrönt. "Mir ist trotzdem nicht angst und bange", sagt Josef Wagner. Er ist vom Klassenerhalt überzeugt, nachdem er im Frühjahr – mit Ausnahme von Christoph Drexler (Kreuzbandriss) – voraussichtlich wieder alle Stammkräfte zur Verfügung hat.

Der Artikel ist bereits am 24. Dezember Freyung-Grafenauer Heimatsport erschienen. Hier können Sie den ganzen Text als registrierter Abonnent bei PNP Plus nachlesen.