Hammer-Monat für Weinzierl: Jetzt muss der Straubinger liefern, sonst ...

03.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:49 Uhr

Markus Weinzierl. − Foto: dpa

Markus Weinzierl (42) steht vor einem Hammer-Monat: Im Februar müssen seine Schalker sieben Pflichtspiele in drei Wettbewerben bestreiten. Der Straubinger ist in Gelsenkirchen in Kritik geraten: Die jüngste Heimniederlage gegen Frankfurt hat die Stimmung auf Schalke − derzeit auf Rang elf in der Bundesliga − kippen lassen. Weinzierl muss liefern, am besten schon gegen Bayern.

Dem Niederbayern wird vorgeworfen, die Mannschaft bisher nicht weiterentwickelt, ihr keine klare Spielidee verpasst zu haben. Im Gegenteil: Weinzierl hat, so führen seine Kritiker an, bisher die schlechteste Bilanz der letzten 12 Schalke Trainer vorzuweisen. Nur 1,17 beträgt sein Punkte-Schnitt. Zum Vergleich: Vorgänger Andre Breitenreiter brachte es auf 1,53, Jens Keller sogar auf 1,76. Auch wird bemängelt, dass dem Coach in Sachen Führungsstil bisher die klare Linie fehle. Mal agiere er kompromisslos und hart, ein anders Mal ist wieder von Kuschelkurs die Rede. Intern, so heißt es in verschiedenen Medien, stehe Weinzierl in Schalke noch nicht zur Debatte. Er habe das volle Vertrauen der Verantwortlichen. Im Umfeld allerdings brodelt es gewaltig, sollte der Erfolg weiter ausbleiben und die Fans noch mehr rebellieren, muss man sehen, wie lange man in Schalke dann noch zum Trainer stehen kann.

Ein Erfolg in München könnte jedenfalls für viel Ruhe sorgen. Auch in Gelsenkirchen haben sie eine Verwundbarkeit der Bayern registriert. "Sie haben die letzten Spiele alle gewonnen, aber nicht mit der Souveränität wie in den letzten Jahren", urteilte Weinzierl. Der Coach fordert von seiner Mannschaft eine "mutige Vorstellung" in der ausverkauften Münchner Arena.

Bayern-Leihgabe Holger Badstuber dürfte bei seiner raschen Rückkehr nach München erneut keine Hauptrolle spielen. Denn Weinzierl sieht keinerlei Anlass, die Abwehrreihe umzubesetzen. Das Trio Höwedes, Naldo, Nastasic habe als Dreierkette gut funktioniert, begründete er: "Fakt ist, dass wir defensiv sehr stabil sind."

Die Schalker Problemzone sieht der 42-Jährige nicht hinten, sondern vorne. "Der Kern unserer Problematik ist schon, dass uns acht bis zehn Stürmertore fehlen", äußerte Weinzierl. Die Pechsträhne mit verletzten oder angeschlagenen Stürmern reißt nicht ab. Neuzugang Guido Burgstaller musste mit muskulären Problemen pausieren, Eric Maxim Choupo-Moting ist ebenfalls angeschlagen.

Weinzierl haderte öffentlich mit der Situation: "Da kommt viel zusammen. Kein Spieler von Schalke ist vorne mit dabei in der Torjägerliste. Tore ergeben Punkte, und acht bis zehn Stürmetore sind sechs bis acht Punkte. Damit würde es uns in der Tabelle gutgehen."

Ein Kaltstart von Klaas-Jan Huntelaar, der nach dreieinhalb Monaten Verletzungspause gerade wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, verbietet sich eigentlich. Trotz der angespannten Lage beim Tabellenelften versicherte Sportvorstand Christian Heidel vor dem Gastspiel in München: "Es wird hier ruhig weitergearbeitet."