Gemeinsam zurück in die Erfolgsspur: 1860 steht zu Ismaik und plant Stadion-Bau

19.06.2016 | Stand 18.09.2023, 23:38 Uhr

Eine Mehrheit – mehr nicht hat Löwen-Präsident Peter Cassalette hinter sich. − Foto: dpa

Nach Jahren der Krise und internen Dissonanzen will 1860 München wieder in die Erfolgsspur. Dazu sei eine enge Kooperation mit dem unberechenbaren Investor Ismaik alternativlos, sagen die Clubbosse. Auf dem Weg zu einem neuen Stadion will der TSV seriös bleiben.

Bei der Mitgliederversammlung des Fußball-Zweitligisten am Sonntag betonten die Vereinsbosse, nur zusammen mit dem Geschäftsmann aus Abu Dhabi künftig wieder erfolgreich sein zu können. Nach zwei Jahren tief im Abstiegskampf und geprägt von Dissonanzen zwischen Club und Geldgeber sagte Vereinspräsident Peter Cassalette: "Gemeinsam wollen wir alles besser machen, gemeinsam!" Er wurde an der 1860-Spitze für drei Jahre bestätigt, allerdings nur mit 59,4 Prozent der Stimmen

Hatten die Münchner viele Jahre noch teils heftig mit Investor Ismaik gefremdelt und ob dessen Wankelmütigkeit oft eine Trennung angedacht, setzen die Vereinsbosse künftig klar auf Kooperation. Cassalette sprach von einem "ehrlichen, freundschaftlichen Arbeitsverhältnis". Verwaltungsrats-Vorsitzender Karl-Christian Bay meinte in Richtung Ismaik, "dass wir ihn akzeptieren und persönlich wertschätzen."

Die "Löwen" sind auf das Geld des Jordaniers angewiesen, der erst im Mai durch eine Millionen-Überweisung für die Lizenzerteilung durch die Deutsche Fußball Liga sorgte. "Hasan Ismaik will Veränderungen und Erfolg. Er unterstützt uns nicht nur finanziell, sondern mit Rat und Tat", sagte Cassalette, der nach seiner ersten – souveräneren – Wahl Ende 2015 den ins Stocken geratenen Dialog mit Ismaik wieder aufnahm. "Ein Schlussstrich unter die Vergangenheit ist gezogen, die Kommunikation mit Abu Dhabi läuft reibungslos", sagte der Präsident.

Die volle Zustimmung bei den "Löwen" hat der Wunsch, als Mieter aus der ungeliebten Allianz Arena des Stadtrivalen FC Bayern auszuziehen. Die Sechziger wollen ein neues Stadion im Osten der Stadt. "Unser erstes Ziel ist eine eigene Heimat, und dafür haben wir uns den Standort Messe Riem ausgesucht", sagte Markus Rejek, Geschäftsführer der Profi-Fußballer. Mit einer eigenen Arena auf dem Messegelände liebäugelt 1860 schon länger, bald würden seriöse und transparente Prüfungen und Machbarkeitsstudien angestrebt. "Wir waren noch nie so weit, wie wir in diesem Jahr gekommen sind", sagte Rejek.

Der Traum der Fans, ins Grünwalder Stadion zurückzukehren, sei höchstens als Zwischenlösung denkbar, sagte Rejek. Ein dauerhafter Profifußball in dem Traditionsstadion scheint ausgeschlossen. "Das ist kein Wunschkonzert und auch keine grüne Wiese", betonte er.