Landesligist erweitert Anlage
Finanzspritze für Kunstrasenplatz der Spvgg Osterhofen – Gesamtkosten: 1,1 Millionen Euro

02.02.2022 | Stand 19.09.2023, 3:08 Uhr

Bei der Übergabe des Förderbescheids im Stadion in den Seewiesen (von links): LEADER-Koordinator Dr. Eberhard Pex (AELF Regen) und LAG-Managerin Stefanie Frank, LAG-Vorsitzender Michael Klampfl, SpVgg-Vorsitzender Michael Stadler, Bürgermeisterin und stellvertretende LAG-Vorsitzende Liane Sedlmeier sowie Werner Sixt, 2. Vorsitzender der Spielvereinigung Osterhofen. −Foto: Schiller

Schon seit längerem plant die Spielvereinigung Osterhofen den Neubau eines Allwetterplatzes (Kunstrasen) auf dem Sportgelände in den Seewiesen. Aufgrund der möglichen Überschwemmungsgefahr durch ein hundertjährliches Hochwasser und anderer planerischer Schwierigkeit hat sich das Projekt bis dato verzögert. Doch das lange Warten auf die inzwischen vorliegende Baugenehmigung hat sich für den Verein durchaus gelohnt.

Als Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) übergab Michael Klampfl am Dienstag den Zuwendungsbescheid über 464.291 Euro aus dem EU-Förderprogramm LEADER an den SpVgg-Vorsitzenden Michael Stadler. Der integrative Allwetterplatz wird am Herzogbach westlich des bestehenden Trainingsplatzes hinter der Stadiontribüne entstehen. Für das Gelände besteht ein langfristiger Pachtvertrag mit der Stadt Osterhofen. Wie Michael Stadler ausführte, scheiterte eine Bebauung bislang an den klimatischen bzw. geologischen Bedingungen: In Hitzeperioden trocknete der Platz aus und wurde zu hart, um darauf spielen zu können, bei Regen wurde er zum Sumpf.

Aufgrund der hohen Kosten von insgesamt 1,1 Millionen Euro sei das Projekt, so Stadler, dann beinahe eingeschlafen, ehe es vor neun Monaten durch einen Anruf von LEADER-Koordinator Dr. Eberhard Pex (AELF Regen) wieder in Bewegung gekommen sei. Dank der "großartigen Unterstützung" durch LAG-Managerin Stefanie Frank sei die Umsetzung für den Verein ein "Kinderspiel" gewesen. Die Stadt Osterhofen fördert den Ausbau mit 300.000 Euro. Bürgermeisterin Liane Sedlmeier erkennt darin einen "weichen Standortfaktor", da auch Schulen, Vereine und Gruppierungen wie die Herzsportgruppe, die Werkstätten der Lebenshilfe oder die Asylbewerber aus dem Ankerzentrum den Platz nutzen dürfen. "Ohne LEADER wäre eine Umsetzung nicht möglich gewesen", betonte sie. Damit komme europäisches Geld in die Region, um den ländlichen Raum zu stärken.

Ab Frühjahr 2023 soll der Platz bespielbar sein

Die künstliche Rasenfläche des Allwetterplatzes wird mit Kork statt dem üblichen Kunststoffgranulat aufgefüllt und ist somit ganzjährig bespielbar. Zur Versorgung ist ein Funktionsgebäude (zehn mal sechs Meter) für Pflegegeräte und Sportutensilien geplant. Zur Pflege des Platzes werden Spezialgeräte angeschafft. Zusätzlich wird südlich ein Bolzplatz mit den Abmessungen 62 mal 37 Meter als Rasenspielfeld angelegt. Dieser ist unabhängig vom Nutzungsplan für den Allwetterplatz für die Bürger jederzeit zugänglich und nutzbar. Die nötigen Ausgleichsflächen werden als Retentionsraum mit Bepflanzung angelegt.

Nun wartet Michael Stadler auf die Förderzusage des Bayerischen Landessportverbandes (BLV), um gleich loslegen zu können, sobald es die Witterung zulässt. Für weitere zeitliche Verzögerungen könnte allerdings noch die Kreisarchäologie sorgen, die das Gelände vorher noch untersuchen muss. Stadler kennt als Geschäftsführer der Firma Wolf System den mit hohen Kosten verbundenen Aufwand aus eigener Erfahrung. Ob in den Seewiesen etwas gefunden wird, bleibt abzuwarten, doch Stadlers Ziel ist fix: Ab Frühjahr 2023 soll der neue Platz bespielbar sein, die Frist zur Umsetzung des Vorhabens läuft im Januar 2024 ab.

− sch