Erst Trauerspiel, dann Tristesse: "Tiefpunkt vom Tiefpunkt" beim ratlosen FC Sturm

28.10.2019 | Stand 19.09.2023, 1:20 Uhr

Das Sturm-Trainerduo Alex Geiger und Tobias Grabl mussten den nächsten schweren Rückschlag hinnehmen. −Foto: Kaiser

Trauerspiel und dann Tristesse am Staffelberg, der FC Hauzenberg hat zum Vorrundenende der Landesliga Südost das Abstiegsduell mit TuS Holzkirchen verloren (0:3). "Der Tiefpunkt vom Tiefpunkt", kommentierte ein betroffener Spielertrainer Alex Geiger. "Vom Sportlichen her kann sich jeder seinen Teil denken. Ab dem 2:0 sind wir eingebrochen. Kein Aufbäumen."

Freilich, nicht nur dieser entscheidende Treffer, unfreiwillig vorbereitet durch Abwehrchef Johannes Schäffner, trug zur Pleite bei, das 0:3 leitete Marco Fernandez De Lima ein mit einem Fehlpass in der eigenen Spielhälfte. Der Gast konnte hinsichtlich spielerischer Qualität und Torgefährlichkeit deutlich mehr in die Waagschale werfen. "Es war ein hochverdienter Sieg. Von den Chancen und der Spielkultur her waren wir klar besser", resümierte TuS-Trainer Jozo Ereiz. Der 49-jährige Kroate schickte nach: "Wenn du zur richtigen Zeit die Tore machst, dann tut sich die Mannschaft leichter." Und er freute sich, dass sein junges Team nach einer zwischenzeitigen Saisonflaute mit sechs Niederlagen "endlich kapiert hat, dass sie Fußball spielen kann".

Sturm-Coach Geiger meinte bei seinem Fazit: "In der ersten Halbzeit hatten wir fünf, sechs gute Situationen, als wir über die Außen gekommen sind". Echt gefährlich wirkte das nicht. "Uns fehlt einfach der Mittelstürmer." Das war aber nicht das einzige Problem. "Du hast von der ersten Minute an die Verunsicherung gesehen. Wir haben teilweise die Bälle aus fünf Metern nicht richtig gespielt", sagte Geiger.

Holzkirchen hat zwei berühmte Persönlichkeiten, sagte Sturm-Präsident Toni Pötzl bei der Vorstellung der Gäste via Stadionlautsprecher vor. Manni Schwabl (53), den viermaligen Nationalspieler und Profi u.a. bei Bayern und 1860 München sowie dem 1.FC Nürnberg – und den berüchtigten "Wildschütz Jennerwein". Ähnlich erlegt wie der "Girgl von Schliers" seine Beute haben die Holzkirchner Fußballer den FC Sturm, die drei Treffer waren das Ergebnis einer spielerischen Überlegenheit und vor allem effektiven Chancennutzung nach Patzern der Einheimischen.

"Wir haben alles versucht, haben es mit einer jungen Mannschaft versucht", sagte Geiger. "Aber die Burschen sind dem momentanen Druck wahrscheinlich nicht gewachsen." Eine Situation, die laut Coach neu ist beim FC Sturm und darum auch so schwierig. "Hauzenberg war in der Bezirksliga immer mit vorn und in der Landesliga am Ende einer Saison noch nie auf einem zweistelligen Platz." Geiger sprach von "neuen Erfahrungswerten". Jetzt drehe es sich darum, dass es nicht weiter nach unten gehe. Mit Gesprächen käme man jetzt nicht mehr voran. "Wir haben unter der Woche viel geredet, waren mit dem Mannschaftsrat zusammen. Das hilft aber alles nichts. Die Burschen haben null Selbstvertrauen, und das kannst du dir nur erarbeiten mit einem Erfolgserlebnis."

Für dieses Vorhaben wird der Kirchheimer SC beim nächsten Heimspiel am Samstag angesichts der momentanen Verfassung eine ganz harte Aufgabe. Anschließend geht’s zum 1.FC Passau.

− brö