Die Bayern brennen: Signal an Europa, Rache an Paris und – ein 5:1 gab’s schon Mal

05.12.2017 | Stand 19.09.2023, 0:15 Uhr

Duell der Offensiv-Giganten: Bayerns Robert Lewandowski, Thomas Müller und Kingsley Coman (v.l.) gegen den 470-Millionen-Sturm von Paris St. Germain mit Neymar, Edinson Cavani und Kylian Mbappé. − Fotos: dpa/Montage: Fritz Bircheneder

4:0? 5:1? 6:2? Für den Fußball-Weisen Jupp Heynckes (72) sind solche Schützenfeste gegen die Torrekordler aus Paris Träumerei. Und darum wird der Trainer-Oldie die hochmotivierten Profis des FC Bayern am Dienstagabend (20.45 Uhr/Sky) im winterlichen München gegen die Multi-Millionen-Auswahl um Weltstar Neymar nicht mit der Vision Gruppensieg in die Allianz Arena schicken, sondern mit einer realistischen Marschroute.

"Die Mannschaft und ich sind nicht so vermessen zu sagen, es geht um den Gruppensieg. Wir wollen das Hinspiel vergessen lassen und zeigen, dass wir nach wie vor zu den Topclubs in Europa zählen", erklärte Heynckes gestern. Der Triple-Gewinner von 2013 erwartet "ein Kräftemessen auf ganz hohem Niveau. Eine riesige Traditionsmannschaft im Europapokal, der FC Bayern, trifft auf einen Emporkömmling Paris St. Germain. Ich bin zuversichtlich, dass wir unserem Publikum einen angenehmen Abend bereiten werden, dass den Fans bei den eisigen Temperaturen warm wird."

Ein Sieg mit mindestens vier Toren Differenz ist nach der 0:3-Hinspiel-Pleite für den Gruppensieg nötig. Unmöglich? Nicht wirklich: Vor 20 Jahren gelang den Bayern schon einmal in der Gruppenphase ein 5:1 in München gegen Paris. Und PSG leistete sich am Wochenende einen 1:2-Ausrutscher in der Ligue 1 bei Aufsteiger Straßburg. "Das macht mir keine Angst", bemerkte Trainer Unai Emery trotzig.

"Wir werden sicherlich nicht mit sechs Stürmern attackieren, weil wir ein 4:0 brauchen", kündigte Thomas Müller an. "Das Spiel ist wichtiger für uns als für Paris. Wir müssen Europa zeigen, dass wir immer noch zu den großen Teams in der Champions League gehören und ein Titelanwärter sind", sagte der Franzose Kingsley Coman vor dem Duell mit der Nummer 1 seines Heimatlandes.

Platz 2 muss ja kein Nachteil für die K.o.-Phase sein – siehe Real Madrids Triumph in diesem Jahr. Es drohen dann zwar Hammerlose gegen den FC Barcelona oder Manchester City mit Ex-Coach Pep Guardiola. Es wären bei der Auslosung am 11. Dezember aber auch leichtere Gruppensieger wie Besiktas Istanbul oder Tottenham Hotspur möglich. "Mein Gott: Auch mit Platz 2 hat man im Achtelfinale eine Chance", sagte Abwehrchef Hummels.

Trotzdem wird das Rückspiel gegen Paris zum großen Test. Ein Sieg – egal wie hoch – wäre ein Ausrufezeichen. Mit 24:1 Toren hat das PSG-Ensemble bei seinen bisherigen fünf Siegen den Torrekord für die Gruppenphase überboten. 15 Treffer erzielte der Traumsturm mit 222-Millionen-Mann Neymar (6 Tore), dem 180 Millionen Euro teuren Ausnahmetalent Kylian Mbappé (3) sowie Edinson Cavani (6). Zum Vergleich: Erfolgreichste Bayern-Schützen sind Robert Lewandowski und Außenverteidiger Joshua Kimmich mit jeweils zwei Treffern.

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