Die "Alles-Wunderbar-Bayern": Aber reicht das für Arsenal? Neues von Lahm und Eberl

11.02.2017 | Stand 18.09.2023, 23:50 Uhr

Matchwinner: Arturo Vidal traf zum entscheidenden 1:0 und feiert mit dem eingewechselten Douglas Costa. − Foto: dpa

Nach zwei Last-Minute-Toren traten die Bayern bestens gelaunt die kurze Heimreise mit dem Mannschafsbus nach München an. Mit dem 2:0 (0:0) im Oberbayern-Derby beim FC Ingolstadt feierte der deutsche Fußball-Rekordmeister gestern eine gelungene Champions-League-Generalprobe und vor allem einen großen Sieg im Bundesliga-Titelkampf.

Der große Kämpfer Arturo Vidal (90. Minute) und der eingewechselte Arjen Robben (90.+1) sorgten mit ihrem Doppelschlag vor 15200 Fans für das umjubelte Happy End des Spitzenreiters. Die spielerisch nicht überzeugenden Bayern konnten wegen eines weiteren Ausrutschers von Aufsteiger RB Leipzig den Vorsprung auf den Tabellenzweiten auf sieben Punkte ausbauen.

"Wir sind total zufrieden, es war ein wunderbarer Spieltag für uns. Zum Schluss haben wir hochverdient gewonnen. Wir haben die zweite Halbzeit wahnsinnig viel gearbeitet und offensiv alles reingepackt", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Dem Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen den FC Arsenal am kommenden Mittwoch müsse man keineswegs pessimistisch entgegenblicken. "Punktemäßig sind wir auf jeden Fall in der Spur", kommentierte Kapitän Philipp Lahm. Es sei gegen einen aggressiven Gegner und auf einem schwer zu bespielenden Rasen "verdammnt schwer" gewesen, betonte Lahm.

Für eine frühere Entscheidung hätte fast der stets gefährliche Robert Lewandowski gesorgt. Der Torjäger knallte den Ball in der 83. Minute aus der Distanz ans Lattenkreuz − Zentimeter zum Bayern-Glück fehlten nicht nur in dieser Szene. Die engagiert und kollektiv verteidigenden Ingolstädter verpassten im Abstiegskampf den Gewinn eines wertvollen Punktes. "Das tut schon sehr weh", sagte FCI-Trainer Maik Walpurgis angesichts der späten Gegentore.

Mit einem massierten Mittelfeld ohne klassische Flügelstürmer wie Arjen Robben und Douglas Costa, die zunächst auf der Bank saßen, suchte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti in Ingolstadt den Erfolg. Den Münchner Stars fiel jedoch spielerisch wenig ein, vieles blieb Stückwerk gegen einen gut organisierten und kampfstarken Gegner. Nach dem Wechsel investierten die Bayern mehr, Ancelotti brachte Costa (64.) und Robben (74.). Das offensive Nachlegen entfaltete mit den späten Toren seine Wirkung. "Das Spiel gibt uns viel Selbstvertrauen", sagte Ancelotti: "Wir haben gut gespielt."

Lahm rechtfertig seinen Alleingang

Nach dem Spiel hat Philipp Lahm seinen Alleingang bei der Verkündung seiner Zukunftsplanung verteidigt. "Ich habe am Dienstag nach dem Pokalspiel gegen Wolfsburg bekanntgegeben, dass ich meine Karriere im Sommer beende und nicht Sportdirektor beim FC Bayern werde. Das ist mein gutes Recht", sagte der Kapitän. Die Führung des deutschen Rekordmeisters um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß war vom öffentlichen Alleingang des langjährigen Kapitäns nach eigenen Angaben überrascht worden. Er habe "ein super Verhältnis zu allen Verantwortlichen", versicherte Lahm in Ingolstadt. "Es gibt nichts zu klären."

Eberl: Keine Ausstiegsklausel für den FC Bayern

Max Eberl hat sich derweil zurückhaltend zu den Spekulationen um einen möglichen Wechsel als Sportdirektor zum FC Bayern München geäußert. "Es war mein Herzenswunsch, Sportdirektor zu werden. Ich bin gerade Sportdirektor bei einem wirklich großartigen Club. Ich bin stolz, dass ich hier arbeiten darf und ich bin stolz, etwas aufgebaut zu haben. Eine Ausstiegsklausel für den FC Bayern habe ich nicht", sagte Eberl am Rande des Gastspiels von Borussia Mönchengladbach bei Werder Bremen dem TV-Sender Sky.

Nachdem Philipp Lahm unter der Woche seinen Verzicht auf den Sportdirektoren-Posten beim FC Bayern verkündet hatte, wird wieder der Name Eberl diskutiert. Eberl ist seit 2008 Sportdirektor in Gladbach, in dieser Zeit schaffte er mit dem Club zweimal die Champions-League-Teilnahme. Der frühere Verteidiger besitzt am Niederrhein noch einen Vertrag bis 2020