Der Jahn in Liga 2: Am Geld scheitert es nicht – Sparkurs zeigt Wirkung

25.03.2017 | Stand 18.09.2023, 23:53 Uhr

Um Ordnerkosten einzusparen, öffnete der Jahn in den vergangenen Wochen Teile der Continental Arena nicht für Fans – nur eine von zahlreichen Sparmaßnahmen. − Foto: Armin Weigel/dpa

Das Träumen geht weiter: Nach zwei Punktverlusten gelang dem SSV Jahn Regensburg mit dem Sieg gegen den SC Paderborn am vergangenen Wochenende wieder der Sprung auf den Relegationsplatz. Immer realistischer scheint der Aufstieg für die Domstädter. Doch unabhängig vom sportlichen Erfolg tut sich derweil eine weitere Frage auf: Wäre der Durchmarsch in die zweite Liga überhaupt finanziell zu stemmen?

Denn: Sportchef Christian Keller hatte vor einigen Wochen noch eine Etatlücke von 500000 Euro für diese Saison bestätigt. Diese Summe hatte der Unternehmer und langjährige Jahn-Gönner Volker Tretzel dem Klub ursprünglich in Aussicht gestellt, doch das viele Geld kam nie an, weil im Herbst die Regensburger Korruptionsaffäre hochkochte und Tretzel in Untersuchungshaft landete – erst seit Mitte März ist er gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß.

Auf diese Lücke hat der Jahn mit einem harten Sparkurs reagiert. "Durch Mehrerträge, vornehmlich im Sponsoring, Aufwandsreduktionen, vornehmlich bei Sachaufwandspositionen des Spielbetriebs sowie einer Zwischenfinanzierungsmaßnahme konnte adäquat gegengesteuert werden", teilte der Sportchef auf Anfrage unserer Zeitung mit. Beispielsweise wurden Teile das Stadions für Fans nicht geöffnet und dadurch Ordnerkosten eingespart.

Dass der Jahn eine Rückkehr in die zweite Liga finanzieren könnte, steht für ihn außer Frage: "In der 2. Bundesliga würde der SSV Jahn auf ein deutlich verbessertes Vermarktungsumfeld, vor allem in Bezug auf die generierbaren Erlöse aus medialer Vermarktung, treffen. Die Frage nach der Finanzierbarkeit der Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga stellt sich insofern nicht."

Der Verein habe deshalb für alle denkbaren Szenarien, also für den Abstieg in die Regionalliga, den Verbleib in der 3. Liga, aber auch für den Aufstieg in die 2. Liga eine Lizenz beantragt.