Analyse zu einer wilden Saison
Der EV Landshut nach dem K.o.: Klarer Auftrag an den Trainer – Tigers-Goalie Vogl vor Rückkehr

17.03.2022 | Stand 19.09.2023, 3:05 Uhr

Er schreibt an den Erfolgen mit: Mit Heiko Vogler (oben) als neuem Trainer ging es ab Mitte Dezember bergauf beim EV Landshut, auch wenn sich Konstanz bis zum Saisonende nicht einstellen wollte. −Foto: Gerleigner

Eine turbulente Saison ist für den EV Landshut früh zu Ende gegangen. Nach dem Ausscheiden in den Pre-Playoffs gegen die Heilbronner Falken herrschten bei Fans und Verantwortlichen des niederbayerischen DEL2-Clubs gemischte Gefühle, die Geschäftsführer Ralf Hantschke so zusammenfasste: "Unser Minimalziel haben wir erreicht." Nicht weniger, aber auch nicht mehr – heißt das im Klartext.

Der wilde Saisonverlauf: Tatsächlich verlief die Formkurve so wild und wechselhaft, dass von anfänglichen Prognosen in Richtung Top 6 über zwischenzeitliche Abstiegsrunden-Angst bis zum starken Comeback in der zweiten Hauptrunden-Hälfte sportlich und emotional alles geboten war. Am Ende kam der EVL nach verpfuschter erster Saisonhälfte und spektakulärer Aufholjagd (u.a. mit zehn Auswärtssiegen in Serie) auf Rang 10 ins Ziel, konnte die Playdowns noch deutlich vermeiden und wurde im entscheidenden Pre-Playoff-Match in Heilbronn durch ein Powerplay-Tor der Falken in der 57. Minute in die Sommerpause geschickt.

Zu spät genutztes Kader-Potenzial: Diese Niederlage war knapp, auch unglücklich – und hinterließ zugleich bei der großen Fangemeinde des Eislaufvereins eine Art Phantomschmerz. Zu präsent war die Einschätzung, dass die im Sommer 2021 prominent verstärkte Truppe um den letztjährigen Liga-Topscorer Marco Pfleger ihr enormes Potenzial nicht konstant genug aufs Eis brachte – man könnte auch sagen: zu spät. Denn mit Neu-Coach Heiko Vogler, der Mitte Dezember den glücklosen Leif Carlsson bzw. Interimstrainer Axel Kammerer ablöste, ging es am Gutenbergweg klar bergauf, wenngleich das i-Tüpfelchen in Form des Einzugs ins Playoff-Viertelfinale ausblieb.

Glücksgriff Trainer: Vogler, 38, kam – ohne Erfahrung im Profi-Bereich – vom DNL-Team aus Augsburg nach Landshut und erwies sich rasch als Glücksgriff, der mit modernen Trainings- bzw. Spielvorbereitungsmethoden und empathischer Menschenführung eine schlingernde Mannschaft vom vorletzten Tabellenplatz in sichere Gefilde führte.

Der Auftrag, der sich aus dieser Saison ergibt: In der kommenden Saison hat Vogler nun den Auftrag, diese Entwicklung fortzusetzen, um "unsere höher definierten Ziele in der Zukunft auch zu erreichen", so Geschäftsführer Hantschke. Was das spielende Personal betrifft, besitzen vom bisherigen Kader in der Verteidigung Robin Weihager, Andreas Schwarz und Benedikt Brückner sowie der 17-jährige Michael Reich aus dem eigenen Nachwuchs gültige Arbeitspapiere für 2022/23, im Sturm Andrée Hult, Marco Pfleger, Max Forster und Fabian Baßler, außerdem Goalie Olafr Schmidt. Als so gut wie sicher gilt die Rückkehr von Torwart-Routinier Sebastian Vogl (35, Straubing Tigers), der einst in Landshut ausgebildet worden war.

− pnp