Skifliegen
Abbruch am Kulm: Prevc kürt sich mit Rekord-Flug zum Weltmeister − Sechster Freund: "Kein Wunschkonzert"

16.01.2016 | Stand 17.09.2023, 21:46 Uhr

Überflieger Peter Prevc holte sich auch den WM-Titel. − Foto: dpa

Peter Prevc jubelte nach einer Flugshow der Superlative über WM-Gold im Skifliegen, der entthronte Titelverteidiger Severin Freund war nach einem guten zweiten Tag mit Rang sechs zufrieden. In einem atemraubenden Wettbewerb am Kulm unterstrich der Vierschanzentourneesieger aus Slowenien am Samstag seine Schanzen-Dominanz und triumphierte vor dem Norweger Kenneth Gangnes und Stefan Kraft aus Österreich.

Mit einem Flug auf 244 Meter verbesserte Prevc zunächst seinen erst am Vortag aufgestellten Schanzenrekord um einen Meter und profitierte dann vom Abbruch wegen zu starken Windes und einsetzender Dunkelheit vor dem Finaldurchgang. "Wir sind mit den äußeren Bedingungen nicht zurecht gekommen. Die Windgeschwindigkeiten waren nicht mehr zu kontrollieren", begründete FIS-Renndirektor Walter Hofer die Entscheidung der Jury.

Nach drei hochklassigen Durchgängen lag der 23-jährige Prevc um 3,3 Punkte vor Gangnes, der mit 238,5 Meter ebenfalls eine Weltklasse-Vorstellung bot. "Die Richtigen sind vorne", gratulierte der entthronte Titelverteidiger Freund fair.

Der 27-Jährige verbesserte sich mit 223,5 Meter noch um einen Platz. Mehr war nach dem verpatzten ersten Tag und einem Rückstand von über 40 Punkten auf die Top Fünf nicht möglich. "Für eine Medaille hätte heute schon Komisches passieren müssen. Es ist natürlich schade, aber so ist der Leistungssport. Es ist halt kein Wunschkonzert", bilanzierte der Waldkirchener.

Immerhin stellte er einen leichten Aufwärtstrend fest, der für den Teamwettbewerb am Sonntag hoffen lässt. "Die richtige Erfüllung war es noch nicht, aber der Sprung war deutlich näher dran. Ich hoffe, dass wir morgen im Kampf um die Medaillen mitreden können", sagte Freund.

Einen tollen Auftritt hatte Richard Freitag, der seine persönliche Bestweite um einen Meter auf 231 Meter schraubte und noch auf Rang acht flog. "Oben war es noch ein wenig verwackelt, aber unten kam dann die geile Thermik. Dafür macht man das. Das ist so gigantisch", jubelte der Sachse nach seinem Superflug.