442 Millionen, aber fünf Pleiten: Das Premier League-Fiasko in der Königsklasse

30.09.2015 | Stand 18.09.2023, 23:23 Uhr

Kann es gar nicht glauben: Chelseas Trainer José Mourinho bei der 1:2-Niederlage seines Teams beim FC Porto. Doch auch die anderen englischen Teilnehmer geben in der Champions League keine gute Figur ab. − Foto: dpa

442 Millionen Euro sind weg – und drei Punkte da: Das ist die verheerende Bilanz der vier englischen Premier League-Teams nach sechs Spielen in der Champions League, verglichen mit den Sommer-Transferausgaben des Quartetts.

Ein Sieg und fünf Niederlagen – jetzt schrillen in England die Alarmglocken, wie die "Times" am Mittwoch schrieb. Noch schärfer äußerte sich das Boulevard-Blatt "TheSun" zum Desaster vom Dienstag-Abend, als Arsenal (2:3 gegen Piräus) und Chelsea (1:2 in Porto) verloren hatten. Es beschimpfte die beiden Teams als "Euro-Müll!". Die Zeitung "TheGuardian" zeigte sich betroffen davon, dass es "eine weitere trostlose Nacht für Europas erfolgloseste Liga" gewesen sei.

Arsenal hatte nach einem "katastrophalen Patzer" (Zitat: DailyMail) von Torwart-"Pfuscher" David Ospina (TheSun), der einen Eckball fing und ihn selbst hinter die Torlinie bugsierte, mit 2:3 gegen die Griechen von Olympiakos Piräus verloren. Die "Times" zeigte sich besonders von dieser Pleite schockiert, denn die Bilanz von Piräus auf englischem Rasen lag bis zu diesem Abend am Boden: nämlich bei null Siegen, keinem Unentschieden und 13 Pleiten.

Folglich schrieb die Tageszeitung in ihrer Headline: "Arsenals Zusammenbruch lässt die Alarmglocken über Englands Fußball schrillen." Für die "Sun" war der Hauptschuldige schnell gefunden: der "gedemütigte" Coach Arsene Wenger, der Ospina für Weltklasse-Keeper Petr Cech ins Tor gestellt hatte. Nach zwei Pleiten aus zwei Spielen fürchtet sich die "DailyMail" vor der bayerischen Übermacht vom FC Bayern, gegen den die Gunners ihre nächsten beiden – und entscheidenden – Spiele bestreiten werden.

Doch auch der FC Chelsea gab keine glückliche Figur ab und verlor beim portugiesischen FC Porto mit 1:2. Trainer José Mourinho ärgerte sich danach maßlos über "lächerliche Fehler" seines Teams. Immerhin ist die Elf von der Stamford Bridge der einzige Premier-League-Club, der in dieser Königsklassen-Spielzeit bereits einen Sieg einfahren konnte. Es war ein 4:0 gegen Maccabi Tel Aviv, wahrlich keine Größe des europäischen Fußballs.

Besser machen können es am Mittwoch-Abend die beiden Teams aus Manchester: City (bei Borussia Mönchengladbach) und United mit Bastian Schweinsteiger (gegen Wolfsburg). Beim ManCity-Team hofft die "Sun" auf Heilsbringer Kevin de Bruyne, der es in Gladbach bei seiner Rückkehr nach Deutschland richten soll. Der Belgier solle doch bitte zeigen, "wer hier der Papa ist" – und, dass die irrsinnig vielen Millionen nicht in den katarischen Wüsten-Sand gesetzt wurden.

Die Transfer-Ausgaben der vier Champions League-Teilnehmer aus der englischen Premier League (laut transfermarkt.de):

MANCHESTER CITY – 203,38 Mio Euro

MANCHESTER UNITED – 139,70 Mio Euro

FC CHELSEA – 82,10 Mio Euro

FC ARSENAL – 16,80 Mio Euro