Handball
2. Platz in der Bezirksoberliga: Altöttings Herren schreiben beim 25:23 in Ingolstadt Geschichte

26.04.2017 | Stand 18.09.2023, 20:18 Uhr

Dem TV Altötting ist Historisches gelungen. Mit einem 25:23-Arbeitssieg bei der HG Ingolstadt haben sich die Handballer zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte die Vizemeisterschaft in der Bezirksoberliga Altbayern gesichert – und das bereits einen Spieltag vor Schluss. Landkreis-Rivale Wacker Burghausen bleibt nach der Niederlage beim neuen Meister und künftigen Landesligisten TSV Mainburg auf Rang 3.

Rieseneuphorie nach dem Spiel im Altöttinger Lager! "Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Mannschaft über die ganze Saison hinweg", lobte Markus Böhner zum Ende seiner ersten Spielzeit als TVA-Trainer. Dass sich sein Team die Punkte in Ingolstadt über weite Strecken sehr mühsam hatte erarbeiten müssen, schien dabei fast in Vergessenheit zu geraten. Die Wallfahrtsstädter, die auf Rückraumspieler Stefan Baaken (Oberschenkelverletzung) und Tormann Jan Lübbe (Entzündung im Knie) verzichten mussten, fanden schwer in die Partie. Die extrem laufbereite, offensive Abwehr der Gastgeber setzte ihnen mächtig zu. Besonders die linke Seite mit Patrick Malz und Michael Oberauer war konsequent abgemeldet, was das Spiel der Gäste deutlich einschränkte. Zwar konnte der TVA die ersten Minuten – auch dank einiger Paraden von Torhüter Stephan Weindl – mit einer 5:3-Führung für sich entscheiden, dann aber wurde das Spiel der Hausherren holpriger.

Wie schon beim ersten Aufeinandertreffen strahlte Jan Zobel, zentraler Spieler im Rückraum der HG, die größte Gefahr aus. Erneut war er kaum zu halten und setzte seine Mitspieler vielfach gut in Szene. Altötting geriet ein wenig ins Straucheln, beim 10:10 war das Match wieder offen. Die Defensive der Gäste ließ die nötige Aggressivität vermissen, sodass die Ingolstädter ohne große Gegenwehr in die Nahdistanz gelangten und meist unbedrängt abschlossen. Sie bekamen auch deshalb Oberwasser, weil Altötting seine Wurfchancen fahrlässig liegen ließ. Zu allem Überfluss musste Rechtsaußen Martin Taubeneder nach einem Schlag in die Rippen das Feld verlassen und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Seine Kollegen schafften es zunächst nicht, sich davon zu erholen, und gingen mit einem 13:14-Rückstand in die Pause.

"Wir haben uns auch nach dem Seitenwechsel lange schwergetan", stellte Böhner hinterher fest. Der TVA schien in der Tat langsam aber sicher den Faden zu verlieren. Einige Spieler wirkten mutlos, allein Simon Antwerpen und David Lehnard konnten auch im Mann-gegen-Mann Gefahr ausstrahlen. Beim 16:19-Rückstand zog Böhner dann mit einer Auszeit die Notbremse. In der Folge berappelte sich sein Team. Die Abwehr steigerte sich und zwang die HG zu einigen unüberlegten Würfen. Auch Torwart Dominik Malz war in dieser Phase ein wichtiger Faktor. Altötting kam zurück und drehte wie schon zuvor einige Male in dieser Saison das Spiel. Dabei konnte sich neben Patrick Malz vom Punkt auch Kreisläufer Thomas Ecker in den Schlussminuten auszeichnen. Am Ende stand ein hart erkämpfter Zwei-Tore-Sieg.

Die Augen sind bei den Altöttingern derweil schon voll auf das letzte Saisonspiel gerichtet, wenn der frischgebackene Meister aus Mainburg kommt. Am Sonntag ab 16.30 Uhr in der heimischen Dreifachhalle will man sich noch einmal von seiner besten Seite zeigen und alle verfügbaren Kräfte mobilisieren. "Wir wollen dem Spiel Eventcharakter verleihen! Das wird ein Spitzen-Saisonfinale", verspricht Trainer Böhner.

Tore für den TV Altötting: Patrick Malz 10/davon 8 Siebenmeter), David Lehnard 5, Simon Antwerpen 4, Thomas Ecker 2, Michael Oberauer 2, Martin Taubeneder 1, Tobias Huber (aus Garching) 1.

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