Paul Glatzel (14): Ein Deutsch-Engländer begeistert die Halle – und darf dafür zum DFB

04.01.2016 | Stand 18.09.2023, 23:28 Uhr

Körper rein, Ball im Blick: Paul Glatzel (links) machte im Sonnenland-Cup eine prächtige Figur. − Foto: Lakota

Große Namen, großer Andrang – und mittendrin sogar ein Bundestrainer: Michael Feichtenbeiner (55), U15-Nationalcoach, ließ es sich nicht nehmen, den Weg aus Stuttgart nach Passau zum Sonnenland-Cup der C-Junioren anzutreten. Sein Kommen bereute er dann auch nicht, im Gegenteil: "Die Leistungsdichte ist sehr hoch, es sind viele sehr interessante Spieler hier", sagte Feichtenbeiner im Interview mit Sprecher Martin Gruber vor 1500 Zuschauern bzw. Zuhörern.

Einer davon kickte beim FC Liverpool. Paul Glatzel sein Name, der Vater stammt aus Deutschland. "Ich wollte ihn schon lange mal sehen, aber bevor ich extra nach England fliege, schau’ ich ihn mir lieber hier an", berichtete Feichtenbeiner bereits zuvor gegenüber heimatsport.de. Er war längst nicht der Einzige in der Halle, der ein Auge auf den flinken Stürmer geworfen hatte.

Denn der "Zehner" der Reds machte mächtig Eindruck, gleich beim ersten Auftritt der Engländer drehte er mit zwei späten Toren die Partie gegen Wacker Burghausen (2:1). Am Ende konnten aber auch vier Glatzel-Treffer das Aus der Liverpooler in der Vorrunde nicht abwenden. "Wir sind erst an Weihnachten wieder ins Training eingestiegen, hatten zuvor drei Wochen frei und kennen das Spiel in der Halle nicht. Besonders in diesem Alter ist das ungewöhnlich für unsere Jungs. Ich glaube schon, dass die anderen Teams hier einen kleinen Vorteil haben. Aber so ist Fußball, und ich liebe diese Spielform", sagte LFC-Coach Mark Bridge-Wilkinson vorm letzten Gruppenspiel gegen den VfB Stuttgart (2:0).

Zwei Siege reichten den Insel-Kickern schlussendlich nicht. Allerdings hatten sie auch Pech: Beide Keeper fielen verletzt aus, ein Feldspieler musste das Tor hüten. Über Glatzel wollte der Trainer übrigens nicht sprechen. Wohlwissend, dass jedes Wort zu viel ein Spieler weniger sein kann.

Kleiner Trost für Glatzel: Er wird demnächst Post vom DFB bekommen. Feichtenbeiner will den 14-Jährigen zu einem Sichtungs-Lehrgang einladen. "Er ist der kompletteste Spieler des Turniers, war an vielen Toren beteiligt und hat vier selbst gemacht. Für mich ist er der beste Spieler hier, leider sind sie schon ausgeschieden", lobte Feichtenbeiner und verriet: "Ich wollte ihn schon im Herbst einladen, da war Glatzel leider verletzt. Seitdem bin ich aber mit ihm und seinen Eltern in ständigem Austausch und es war eine super Gelegenheit, ihn heute hier in Passau sehen zu können."

− la/sli

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