In der Inzeller Max-Aicher-Arena
Weltklasse mit starker Inzeller Beteiligung – Erst Junioren-Weltcup, dann Junioren-WM

03.02.2023 | Stand 03.02.2023, 21:24 Uhr

Über die große Beteiligung der Inzeller Sportler an den Saisonhöhepunkten in der heimischen Max-Aicher-Arena freuen sich neben Bürgermeister Hans Egger (hinten) auch die Aktiven mit (von links) Julia Geutner, Maira Jasch, Josephine Heimerl, Gabriel Groß, Dominik Mayrhofer und Felix Motschmann. −Foto: Hohler

Eine Halle – zwei Großveranstaltungen für den Eisschnelllauf-Nachwuchs: In der Inzeller Max-Aicher-Arena findet der Junioren-Weltcup am Samstag (4. Februar/ab 9.30 Uhr) sowie am Sonntag (5. Februar/ab 10 Uhr) statt. Und am kommenden Wochenende (10. bis 12. Februar) folgen die Junioren-Weltmeisterschaften. Beide Saisonhöhepunkte gehen mit starker Inzeller Beteiligung über die Bühne.

Für den Junioren-Weltcup – und damit auch für die WM in dieser Altersklasse – stellt der ausrichtende DEC Inzell fünf von zehn der deutschen Athleten. Dies sind Julia Geutner, Maira Jasch, Gabriel Groß. Dominik Mayrhofer und Felix Motschmann. Beim Weltcup ist zusätzlich zu den Junioren auch die Altersklasse der Neo-Senioren (U23) am Start. Hier gehen für den DEC Josephine Heimerl und Anna Ostlender für die Deutsche Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) ins Rennen. „Es ist für uns als Gemeinde toll, dass ihr die Qualifikation geschafft habt. Ich drücke Euch die Daumen“, sagte Inzells Bürgermeister Hans Egger bei einem Treffen mit den Aktiven.

Die Vorfreude bei den Athleten des DEC-Trainerteams Andreas und Tatjana Kraus ist groß. Für Heimerl ist es der nächste große Saisonhöhepunkt, nachdem sie bei den Universitäts-Winterspielen in Lake Placid (USA) unter anderem Bronze im Massenstart geholt hatte. Die 22-Jährige war knapp eine Woche nach ihrer Rückkehr aus den USA schon bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt am Start. Nun möchte sie in Inzell „an meine Saisonbestzeiten und vielleicht sogar an meine persönlichen Bestzeiten herankommen. Die Bedingungen werden mit Sicherheit gut sein.“ Heimerl absolviert an der IU Internationale Hochschule ein Online-Studium (Kommunikations-Psychologie mit Bachelor- Abschluss). Ihre U23-Kollegin Ostlender hatte unter anderem mit dem DM-Titel über 500 Meter in Erfurt aufhorchen lassen. Nun will die 20-Jährige vor eigenem Publikum mit starken Rennen „nachlegen“.

Das ist auch das Ziel der jüngeren DEC-Jahrgänge. Von diesen ist Jasch sehr glücklich darüber, dass sie sich qualifiziert hat. „Ich war in dieser Saison oft krank und habe mich immer wieder zurückgekämpft. Es ist jetzt meine zweite Teilnahme bei einem Weltcup in diesem Winter.“ Da sie bei ihrem ersten Start in Seinäjoki (Finnland) Vierte über 3000 Meter geworden ist, wünscht sich die 17-Jährige aus Bad Endorf nun, „dass ich mal aufs Podest komme“. Jasch hat bis zum Abitur noch gut eineinhalb Jahre Schule am CJD in Berchtesgaden vor sich. Für die WM hat sie ein besonderes Ziel: Im Vorjahr gab es Bronze in der Teamverfolgung – „und da wollen wir heuer wieder angreifen“.

Geutner (16) ist die jüngste Inzeller Teilnehmerin

Die jüngste Inzeller Teilnehmerin ist Geutner. Die 16-Jährige aus Grabenstätt „war im August ziemlich krank. Aber bis jetzt habe ich mich ziemlich gesteigert.“ Sie möchte diese Steigerung in heimischer Halle fortsetzen und „am liebsten ein paar neue Bestzeiten aufstellen“. Die Schülerin der Wirtschaftsschule Dr. Kalscheuer (Traunstein) ist seit 2012 Eisschnellläuferin. Im Mai diesen Jahres plant Motschmann seinen Schulabschluss (Abitur) am CJD. Seine sportliche Reifeprüfung für diesen Winter hat er bereits bestanden: Für den 18-Jährigen „lief die Qualifikation in Erfurt sehr gut, da habe ich gezeigt, was ich kann“. Das will er nun auch in der Max-Aicher-Arena tun. „Wir bekommen wohl sehr schnelles Eis, daher möchte ich auf jeden Fall Bestzeiten laufen.“

Mayrhofer und Gabriel Groß haben einen ähnlichen Werdegang hinter sich. Beide absolvierten im Mai 2022 ihr Abitur am Chiemgau-Gymnasium in Traunstein, beide sind nun bei der Landespolizei in Ainring. „Ich bin zufrieden. Der Weltcup ist der erste Höhepunkt, die WM ist sogar noch ein größeres Highlight“, blickt Mayrhofer voraus. Der 18-Jährige erhält an beiden Wochenenden familiäre Unterstützung sowohl von seiner Mutter als auch von seiner Schwester Leonie (fällt heuer mit Kreuzbandriss aus), „und diesmal werden auch viele Freunde zum Zuschauen in die Halle kommen“.

Sohn von Ricco Groß: „Abwechslung ist ja nicht verkehrt“

Gabriel Groß stammt aus einer sportlichen Familie: Vater Ricco war viermaliger Olympiasieger im Biathlon, auch Gabriels ältere Brüder Marco und Simon sind als Biathleten aktiv. Er entschied sich für den Eisschnelllauf, „denn in so einer sportlichen Familie ist ein bisschen Abwechslung ja nicht verkehrt“, lacht er. Spaß hatte der 18-Jährige in dieser Saison zunächst nur bedingt, denn es lief durchwachsen: „Ich bin zum ersten Weltcup in Finnland angereist – und konnte nicht einmal starten, weil ich krank wurde.“ Es dauerte, bis er sein Comeback geben konnte. „Die letzte Woche hat gezeigt, dass es in die richtige Richtung geht“, zeigt er sich erleichtert. Er hofft nun, in Inzell „mindestens einmal unter die Top Sechs“ zu kommen.

Über 170 Teilnehmer aus 28 Nationen

Die Konkurrenz ist groß: Über 170 Teilnehmer aus 28 Nationen sind nach Angaben des Veranstalterteams um Stadionleiter Hubert Kreutz gemeldet. Aufs Eis geht auch der Spanier Nil Llop Izquierdo, der teilweise schon im Weltcup der Erwachsenen mitmischte. Doch die deutsche Auswahl kann sich sehen lassen: Zum Inzeller Duo mit Heimerl und Ostlender kommen bei der U23-Auswahl noch Sophie Warmuth, Konstantin Götze (beide Erfurt), Gideon Hande (EV Dresden) und Tom Rudolph (Berliner TSC) hinzu. In der Altersklasse der Junioren gesellen sich zu den fünf Inzellern noch Sofie Adeberg, Melissa Schäfer (beide EC Erfurt), Josephine Schlörb, Lennart Grabe (beide EV Dresden) und Finn Sonnekalb (EC Erfurt) hinzu.

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Lesen Sie dazu auch die PNP-Printausgabe vom Samstag, 4. Februar 2023 – unter anderem das Reichenhaller Tagblatt und das Trostberger Tagblatt.