Den größten Rivalen mit einer Niederlage nach Hause geschickt und die Tabellenführung zementiert: Es war ein überaus erfolgreicher letzter Hinrunden-Spieltag für die American Footballer der Gendorf Crusaders in der Landesliga Gruppe 3: Mit 16:7 gewann das Team von Headcoach Raphael Schmidhammer gegen die bisher ebenfalls ungeschlagenen Fursty Razorbacks II – ein vor allem aufgrund der zweiten Spielhälfte absolut verdienter Erfolg.
Dabei ist das Team aus Fürstenfeldbruck eigentlich so etwas wie ein Angstgegner der Crusaders. „Vor allem wir ältere Spieler haben ja schon zu Burghauser Zeiten öfter gegen die erste Mannschaft gespielt – und gefühlt immer verloren“, erinnert sich Sebastian Mattscheck. Doch dieses Mal hat ausgerechnet er, der nach seinem Muskelfaser- und Außenbandriss aus dem ersten Saisonspiel eigentlich nur zur Unterstützung an der Seitenlinie stand, zum Sieg beigetragen.
Gendorf tut sich zu Beginn schwer, kassiert mehrere Fouls und lässt den Gegner immer wieder durch die Mitte durchbrechen. „Sie haben uns in der ersten Halbzeit ein bisschen überlaufen“, gesteht Schmidhammer ein. Und doch ziehen die Crusaders in Front: Florian Kasbeitzer kickt ein Field Goal aus etwa 30 Yards. Mit 3:0 geht es in die Halbzeit.
In der Pause stellen die Gendorfer um, wollen das Laufspiel der Gäste besser in den Griff bekommen. Doch am Ende machen sie sich selbst das Leben schwer: Die Razorbacks fangen den Ball ab – Interception. Am Ende des Drives steht ein Touchdown-Lauf des Quarterbacks und damit das 3:7.
Für die Alztaler ist es eine Art Weckruf: Die Angriffsreihe funktioniert plötzlich und die Defensive bekommt den Gegner viel besser in den Griff. Gendorf zwingt Fürstenfeldbruck immer mehr zum Passspiel, doch das funktioniert bei den Razorbacks an diesem Tag nicht wirklich. Drei Turnovers sind es am Ende – zwei Interceptios und ein Fumble. Und so kommt es, dass schließlich ein Touchdown-Lauf von Mattscheck und ein gefangener Ball in der Endzone von Nick Stadler die Partie im letzten Viertel drehen.
Am Ende steht ein 16:7 – der Zwei-Punkte-Versuch nach Stadlers Touchdown schlug fehl –, das für die Gendorfer den 1. Tabellenplatz nach der Hinrunde bedeutet. Beachtlich ist der Sieg gegen FürstenfeldbruckII auch deshalb, weil der Rivale in den drei Spielen davor nur sechs gegnerische Punkte zugelassen hatte. „Man hat schon gesehen, dass da der eine oder andere immer wieder mit der ersten Mannschaft, die ja in der GFL 2 spielt, mittrainiert“, meint Schmidhammer.
Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist der Headcoach freilich mehr als zufrieden: „Wir haben alles gewonnen. Vom Ergebnis her geht es ja nicht besser.“ Spielerisch könne man freilich noch an so manchem feilen. Doch während der Hinrunde sei dies gar nicht so leicht gewesen: „Wir hatten vier Spiele in vier Wochen. Das ist für eine Amateurmannschaft gar nicht so einfach zu stemmen.“ Umso glücklicher sei er über die Pause, in der man auch wieder in den normalen Trainingsrhythmus kommen könne.
Am 18. Juni geht es weiter mit dem Derby in Traunreut. Mitte Mai gewann Gendorf 20:0. Ein Erfolg ist auch dieses Mal wieder eingeplant. „Wir wollen den 1. Platz verteidigen und in die Bayernliga hochkommen“, sagt der Headcoach. Dafür müssten die Gendorf Crusaders aber auch noch in den Play-offs erfolgreich sein. Doch mit so einem Lauf ist alles vorstellbar.
− ala
Fünf der neun Crusaders-Touchdowns der Vorrunde besorgte Nick Stadler.
