Nach vier Auswärtskämpfen in Folge konnten sich die Ringer des SV Wacker Burghausen in der Bundesliga Süd gegen die KG Baienfurt/Ravensburg nun endlich wieder vor heimischem Publikum präsentieren. Die Gäste reisten mit einer starken Mannschaft an, doch am Ende setzten sich die Salzachstädter in der gut besuchten und stimmungsvollen Sportparkhalle nach sieben Einzelerfolgen mit 22:5 durch.
Weitere Fotos gibt’s hier
Im ersten Kampf traf Wackers Energiebündel Fabian Schmitt auf Veaceslav Mamulat. Der Burghauser war wie gewohnt im Vorwärtsgang und konnte in der ersten Hälfte mit einem Ausheber punkten. Im zweiten Durchgang erhöhte er mit einem Takedown auf 5:0, ehe sein unbequem kämpfender Kontrahent noch auf 2:5 verkürzen konnte. Mit seinem Sieg brachte Schmitt die ersten zwei Punkte auf das Wacker-Konto. Im Freistilschwergewicht feierte Neuzugang Alen Khubulov sein Heimdebüt im SVW-Dress. Gegen den international renommierten Georgier Mamuka Kordzaia legte er los wie die Feuerwehr, punktete mit einem schnellen Beinangriff und ließ zwei Beinschrauben folgen. Am Ende stand ein souveräner 10:0-Sieg zu Buche und Khubulov blieb auch in seinem dritten Einsatz unbesiegt.
Im 66-kg-Freistil-Limit entschied sich Wacker-Chefcoach Eugen Ponomartschuk wieder für den Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan. Gegen den deutschen U20-Meister Jannis Rebholz ging der Wackerianer als klarer Favorit in den Kampf und wurde dieser Rolle auch gerecht. Immer wieder ließ Harutyunyan bei seinen blitzschnellen Beinangriffen seine ganze Weltklasse aufblitzen. Kurz vor Ablauf der sechs Minuten machte er mit einem Beinangriff den Deckel drauf und sicherte seinem Team mit dem technisch überlegenen Punktsieg weitere vier Mannschaftspunkte.
Beim Stand von 9:0 kehrte in der 98-kg-Gewichtsklasse Felix Baldauf zurück in die Mannschaft. Der sympathische Norweger war im Standkampf jederzeit Herr der Lage und punktete sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang jeweils mit einem kraftvollen Durchdreher im Boden zum sicheren 6:0-Punktsieg gegen Jan Zirn. Im letzten Duell vor der Pause traf Publikumsliebling Witalis Lazovski auf Baienfurts Neuzugang Nick Allgaier. Lazovski punktete wiederholt mit seinem Spezialgriff, dem Ausheber und ließ den groß gewachsenen Baienfurter durch die Sportparkhalle fliegen. Mit dem 12:0-Erfolg sorgte er für eine komfortable 14:0-Pausenführung.
Haizinger streicht kampflos vier Zähler ein
Schließlich traf Eduard Tatarinov auf den deutschen Spitzenringer Andreas Walter. Noch gehandicapt von seiner Bauchmuskelverletzung ließ es der Wackerianer ruhiger angehen. In der letzten Kampfminute ging Tatarinov durch einen Konter in Führung, doch Walter hatte noch einmal eine Antwort parat und erzielte in der Schlusssekunde mit einem Takedown die entscheidende Wertung zum 4:3-Punktsieg. Im 75-kg-Freistil-Limit konnte die KG aus Baienfurt keinen Ringer stellen und Benni Haizinger strich kampflos vier Zähler ein.
Dann folgte das Highlight des Abends: Idris Ibaev kehrte nach langer Zeit wieder ins Wacker-Team zurück und hatte mit dem zweifachen U23-Weltmeister Daniel Cataraga gleich einen echten Härtetest. Der Gast marschierte, wie man es von ihm gewohnt ist, los wie ein Traktor und holte sich zwei Passivitätspunkte. Doch dann punktete Ibaev mit einem Takedown und ging 90 Sekunden vor Schluss mit 3:2 in Führung, jedoch gelang dem Baienfurter eine Minute vor Schluss eine Viererwertung am Mattenrand. Der Kampf schien damit gelaufen, doch dann brachte Ibaev die gut besuchte Sportparkhalle zum Beben: Mit einem bärenstärken Hüftangriff kurz vor Schluss schmiss er Cataraga auf den Rücken und feierte unter tosendem Jubel einen sensationellen Schultersieg. Baschir Kartojev bekam es mit dem besten Punktesammler der Gäste, Valeriu Toderean, zu tun. Zwar versuchte Kartojev alles, unterlag jedoch am Ende knapp mit 3:5.
Ponomartschuk „zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft“
Zum Schluss standen sich Jakob Rottenaicher und Marcel Käppeler gegenüber. Der Wackerianer geriet früh in Rückstand, konnte jedoch zum Ende der ersten Hälfte mit einem Konter auf 2:3 verkürzen. In der zweiten Halbzeit zog jedoch der Gast mit mehreren Beinangriffen davon und setzte sich schlussendlich mit 15:2 durch. „Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Bis zu den Playoffs in drei Wochen müssen wir aber noch ein paar Prozent rausholen“, so Ponomartschuk.
SV Wacker Burghausen – KG Baienfurt/Ravensburg 22:5/bis 61 kg Griechisch-römisch (GR): Fabian Schmitt – Veaceslav Mamulat 2:0 (Punktsieg/PS 5:2), 66 kg Freistil (FS): Arsen Harutyunyan – Jannis Rebholz 4:0 (Technische Überlegenheit/TÜ 15:0 nach 5:31 Minuten), 71 kg GR: Witalis Lazovski – Nick Allgaier 3:0 (PS 12:0), 75 kg FS: Benjamin Haizinger – unbesetzt 4:0 (kampflos), 75 kg Baschir Kartojev – Valeriu Toderean 0:1 (PS 3:5), 80 kg FS: Jakob Rottenaicher – Marcel Käppeler 0:3 (PS 2:15), 80 kg GR: Idris Ibaev – Daniel Cataraga 4:0 (Schultersieg/ScS 7:6 nach 5:19), 86 FS: Eduard Tatarinov – Andreas Walter 0:1 (PS 3:4), 98 kg GR: Felix Baldauf – Jan Zirn 2:0 (PS 6:0), 130 kg FS: Alen Khubulov – Mamuka Kordzaia 3:0 (PS 10:0).
− rh