Protest abgewiesen
Wacker in der Außenseiterrolle: Ringer im Halbfinalrückkampf in Schorndorf

11.01.2025 | Stand 11.01.2025, 10:15 Uhr |

Burghausens Erik Thiele, der sich zuletzt gegen den Schorndorfer Ertugrul Agca (in Blau) durchsetzte, ist heute im Rückkampf im Freistil-Schwergewicht eine Option. − Foto: Zucker

Einen Punkt Vorsprung konnten sich die Burghauser Ringer beim hitzigen ersten Aufeinandertreffen (16:15) in der Burghauser Sportparkhalle in der Bundesliga-Halbfinalbegegnung mit dem ASV Schorndorf erarbeiten. Trotz dieses geringen Polsters fahren die Burghauser Schwerathleten am Samstag, 11. Januar, als Außenseiter in den Stuttgarter Vorort. Das Duell beginnt um 19.20 Uhr.

Auch aus dem Protest gegen die aus Burghauser Sicht irreguläre Wertung des Freistilkampfs der 80-kg-Klasse wurde nichts. Trotz Videoaufnahmen wurde der Einspruch vom Rechtsausschuss des Deutschen Ringer-Bunds abgelehnt. Auch der Umstand, dass Mattenpräsident Karl-Peter Schmitt im Rahmen des Protests ein kapitaler Formfehler unterlief, änderte an der Entscheidung nichts.

Man darf gespannt sein, wie SVW-Chefcoach Eugen Ponomartschuk mit den vorliegenden Personalproblemen umgeht. Klar ist auf Gäste-Seite die Besetzung der Klasse bis 61 kg im griechisch-römischen Stil mit Fabian Schmitt. Ob er es erneut mit Georgios Scarpello zu tun bekommen wird, ist bis dato noch offen, da sich der Schorndorfer im Vorkampf eine Rippenverletzung zugezogen hat. Im Freistil-Schwergewicht ist bei den Gastgebern Mohsen Siyar fest eingeplant. Ob sich ihm Erik Thiele oder Alen Khubulov entgegenstemmen wird, dürfte eine der Kernfragen in der Wacker-Aufstellung werden. Die Beantwortung dieser Frage wird wohl einen direkten Einfluss auf die Besetzung der Klasse bis 66 kg haben – denn dort könnte der SVW wichtige Punkte sammeln. Gegen ASV-Neuzugang Ayub Musaev hätten sowohl Arsen Harutyunyan als auch Gulomjon Abdullaev gute Karten. Würde jedoch Magomed Kartojev Gewicht machen und ins 66-kg-Limit abkochen, könnte dieser Kniff eine interessante Option darstellen, da so einer der vier Ausländer-Startplätze frei wäre.

Felix Baldauf trifft wohl auf Lucas Lazogianis

Bis 98 kg Greco deutet alles auf ein Aufeinandertreffen von Schorndorfs Lucas Lazogianis und Felix Baldauf hin. Wer in der Burghauser Mannschaft die 71-kg-Klasse besetzen wird, ist völlig offen. Nachdem sich Greco-Spezialist Witalis Lazovski im Vorkampf eine Gesichtsverletzung zugezogen hat, ist dessen Einsatz eher unwahrscheinlich. Auch sonst fallen die Alternativen auf Burghauser Seite spärlich aus: Christopher Kraemer arbeitet nach seiner Knie-Operation aktuell an seinem Comeback fürs kommende Jahr, und auch Baschir Kartojev steht nach seiner Schulter-Operation nicht zur Verfügung. Auf Hausherren-Seiten wird wohl Luis Orta zum Einsatz kommen – eine Alternative ist Ruslan Kudrynets.

Nach der Pause gilt es für Wackers Eduard Tatarinov sich bestmöglich gegen Arsenii Dzhioev zu verkaufen. Bis 75 kg Freistil gilt beim SVW der bisher ungeschlagene David Baev als gesetzt. Nachdem er in der laufenden Saison bereits Schorndorfs Shamil Ustaev vorzeitig auspunkten konnte, würde es nicht überraschen, wenn die Gastgeber dieses Mal Eigengewächs Florian Robert Levy einsetzen. Sollte es anschließend erneut zum Duell zwischen Idris Ibaev und Ahmet Yilmaz kommen, läge der Vorteil im 80-kg-Limit klar beim ASV. Oder die Gäste gehen volles Risiko und lassen Ibaev in die 75-kg-Klasse abtrainieren. Gegen Ibrahim Ghanem hat er sich stets Kämpfe auf Augenhöhe geliefert. Alternativ könnte Michael Widmayer auf die Matte gehen. Da Schorndorf in dieser Aufstellungsvariante sein Ausländerkontingent ausgeschöpft hätte, würde es in der 80-kg-Freistilklasse nicht zum Re-Match zwischen Burghausens Zelimkhan Khadjiev und Murad Kuramagomedov kommen. Mit Stas David Wolf verfügt der ASV jedoch über einen weiteren starken Athleten. Bei Burghausen könnte sich hier ebenfalls eine Personal-Rochade anbieten – wenn Chermen Valiev zum Einsatz kommt, dem gegen Wolf ein höherer Sieg zuzutrauen wäre.

− rh