Dichtes Programm in der Bundesliga
Standortbestimmung für Ringer – Burghausen zunächst gegen Weingarten und dann bei Baienfurt/Ravensburg

02.10.2024 | Stand 02.10.2024, 17:38 Uhr |

Wackers Neuzugang aus Kasachstan, Yernar Fidakhmetov (rechts), will mit seinen Kollegen Weingarten aufs Kreuz legen. − Foto: Zucker

Eine erste echte Standortbestimmung wartet auf die Ringer des SV Wacker Burghausen am Feiertag, 3. Oktober, um 15 Uhr, wenn sich der SV Germania Weingarten in der Bundesliga Süd vorstellt. Am Samstag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr bestreiten die Schützlinge von SVW-Trainer Eugen Ponomartschuk bei der KG Baienfurt/Ravensburg dann den ersten Auswärtskampf dieser Saison.

Elf Jahre ist es her, seit Weingarten das letzte Mal einen Bundesliga-Kampf gegen Burghausen bestritten hat. Seitdem ist viel passiert. Die Staffel von der Salzach stieg in die 2. Liga ab, dann wieder auf und feierte seitdem fünf Titel. Auch der dreifache Deutsche Meister Weingarten hat bewegte Jahre hinter sich. Nach dem letzten Coup 2016 war die Germania eines der „abtrünnigen“ Teams, die sich mit der Gründung der DRL vom Deutschen Ringerbund loslösen wollten. Seit dem Ende der DRL arbeitete der Verein aus Baden-Württemberg konsequent auf den Wiederaufstieg ins Oberhaus hin, was in der letzten Saison auch gelang.

„Weingarten ist eine absolute Bereicherung für die Bundesliga. In den Jahren 2009 bis 2016 standen sie sieben Mal im Finale und konnten drei Titel bejubeln. Es freut mich, dass das Team um Cheftrainer Frank Heinzelbecker jetzt wieder erstklassig ist. Die Zuschauer können sich in jedem Fall auf einen tollen Kampf freuen. Wir konnten Weingarten noch nie besiegen und sie sind definitiv unser bislang schwerster Gegner“, sagt Wackers Sportlicher Leiter Matthias Maasch über die Gäste, die viele nationale und internationale Spitzenkräfte in ihren Reihen haben. Die beeindruckende Zahl von neun Neuzugängen bestätigt die Aussagen der Vereinsverantwortlichen von Germania, die das Erreichen der Endrunde als Ziel ausgegeben haben.

Im spannenden Vergleich wird im Limit bis 61 kg bei den Gästen fest mit Horst Lehr gerechnet. Dem WM-Dritten von 2021 stellt sich entweder Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan oder der Olympia-Dritte Gulomjon Abdullaev entgegen. Im Greco-Schwergewicht müsste Burghausens Norweger Felix Baldauf gegen den Kubaner Oscar Pino Hinds rund 30 Kilo Gewichtsnachteil wettmachen. Bis 66 kg im griechisch-römischen Stil ging beim SVG zuletzt Eigengewächs und Trainersohn Janis Heinzelbecker auf die Matte. Er könnte auf Wackers kasachischen Neuzugang Yernar Fidakhmetov treffen. Olympionike Erik Thiele (98 kg Freistil) sollte es mit dem Weißrussen Aleksandr Hushtyn, Fünfter der EM dieses Jahres, zu tun bekommen. Magomed Kartojev konnte bislang bis 71 kg Freistil stets überzeugen. Gelingt ihm das auch gegen Marcel Wagin, den Weingarten vom Vizemeister SC Siegfried Kleinostheim losgeeist hat?

Nach der Pause kreuzt Roland Schwarz bis 86 kg der Klassiker wohl mit dem 38 Jahre alten Routinier Jan Fischer die Klingen. Bis 75 kg Greco könnte es zu einem Generationen-Duell kommen, sollte für Weingarten erneut Ionut Panait starten. Dem 43-jährigen Rumänen stellt sich der erst 19 Jahre alte Baschir Kartojev entgegen. In den beiden folgenden Freistil-Duellen sind die Burghauser ausnahmslos favorisiert. Neuzugang David Baev (bis 80 kg), Weltmeister von 2019, trifft mit Jeremy Weinhold auf ein 19-jähriges Nachwuchstalent, der Olympia-Dritte Chermen Valiev (bis 75 kg) kämpft mit Manuel Wagin, der als amtierender Vizeweltmeister der U17 als eines der größten Freistiltalente in Deutschland gilt. Abschließend ist beim Gastgeber bis 80 kg Greco der ehemalige U23-Weltmeister Idris Ibaev gesetzt. Weingarten kann hier auf den Kasachen Tamerlan Shadukayev, Asienmeister von 2020, oder den frisch gebackenen Olympiasieger Nao Kusaka aus Japan zurückgreifen.

− rh

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