Eine schmerzhafte 14:23-Heimniederlage mussten die Ringer des SC Anger hinnehmen, die damit am 6. Kampftag der Ringerliga Bayern wie schon im Vorjahr dem TV Geiselhöring unterlagen. Einen hart erkämpften Erfolg feierte nach zuletzt zwei Niederlagen die zweite Mannschaft, die sich in einem bis zum Schluss spannenden Duell in der Landesliga Süd 22:19 gegen den TSV St. Wolfgang durchsetzte.
Im Vergleich zu ihren bisherigen Auseinandersetzungen hatten die Gäste aus Geiselhöring ihre Aufstellung etwas umgestellt, wodurch Nikolozi Santeladze bis 57 kg Freistil nicht auf seinen georgischen Landsmann Ramaz Silagava, sondern Simon Thurner traf. Der Hausherren-Akteur begann ohne Umschweife mit einer Vierer- und einer Fünfer-Wertung und schulterte sein Pendant noch in der ersten Minute. Ähnlich schnell beendete auch Armin Majoros sein Duell bis 130 kg griechisch-römisch, wobei er Lukas Würstl zuerst per Suplex auf die Matte warf und von dort aus bis zur technischen Überlegenheit durchdrehte.
Argstatter stellt Acht-Punkte-Abstand wieder her
Bis 61 kg Greco konnte der SCA keinen Kontrahenten für Ramaz Silagava aufbieten. Den alten Acht-Punkte-Abstand stellte bis 98 kg Freistil Benedikt Argstatter wieder her, der Simon Eisenhut immer wieder von der Matte drängte oder im Boden mit Beinschrauben und Ankippen punktete. Dadurch stand er nach zweieinhalb Minuten als technisch überlegener Sieger fest. Über die volle Distanz ging’s bis 66 kg zwischen Lorenz Hagelauer und Basir Ibrahimi, wobei das Geschehen hauptsächlich von den Beinangriffen des Geiselhöringers bestimmt wurde. Dieser schickte sich nach 7:0-Pausenführung an, die technische Überlegenheit zu erreichen, die der Angerer beim 1:15-Endstand gerade noch verhinderte.
Simon Öllinger belohnt sich mit drei Bodenlagen
Nach der Pause war Simon Öllinger bis 86 kg Greco gegen Martin Wittmann zumeist aktiver und belohnte sich mit drei Bodenlagen, von denen er die letzte für einen erfolgreichen Durchdreher nutzte und sich im aktionsarmen Duell mit 4:0 durchsetzte. Bis 71 kg Greco wurde Felix Baumgartner nach einer halben Minute von einem Kopfzug seines Gegenübers Jan Arkadiusz Gucik erwischt und geschultert. Auch Mohammed Khasaev konnte bis 80 kg Freistil vier Punkte für die Gäste nicht verhindern, hatte mit dem Georgier Otari Bagauri jedoch auch einen übermächtigen Kontrahenten vor der Brust. Nach vier Minuten musste er die technische Überlegenheit seines Gegners anerkennen. Es folgte bis 75 kg Freistil die Vorentscheidung, als Philipp Bart kein Mittel gegen die Beinangriffe von Faisal Haidari fand und nach zweieinhalb Minuten vorzeitig unterlag.
Franz Fröhlich hatte bis 75 kg Greco noch die Chance, Ergebniskosmetik zu betreiben, wurde allerdings von Krzysztof Tomasz Banczyk mit einem Kopfzug erwischt und zog vorzeitig per Schulterniederlage den Kürzeren.
Geschlossene Mannschaftsleistung der Landesliga-Truppe
Die zweite SCA-Mannschaft setzte sich dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung knapp gegen St. Wolfgang durch. Auf Angerer Seite ging Michael Enzinger trotz Erkrankung über die Waage, da die Gäste die Gewichtsklasse bis 57 kg des Öfteren unbesetzt gelassen hatten. Mit Nelvin Omerbasic hatten diese einen Akteur mitgebracht, sodass sich der Hausherren-Akteur direkt per Armzug schultern ließ. Weitere vier Gästezähler kamen bis 130 kg Freistil dazu, da Roman Koch den kraftvollen und schnellen Beinangriffen von Tauras Kuskys nichts entgegensetzen konnte und vorzeitig unterlag. Den ersten SCA-Zähler steuerte bis 61 kg Greco Andreas Hocheder bei, der sich mit Lukas Rimpfl einen Schlagabtausch lieferte, an dessen Ende der Gastgeber mit 5:4 die Nase vorn hatte. Bis 98 kg Greco nutzte Lukas Koch die zunehmend schwindenden Kräfte seines Gegners aus, um per Überführen in Bodenlage zu punkten und mit 3:2 zu gewinnen.
Bis 66 kg Freistil drehte Paul Hogger einen 0:4-Rückstand gegen Tawfiq Noori in ein 6:4, ehe er kurz vor Schluss in zwei Aktionen jeweils das Nachsehen hatte und doch noch mit 6:10 den Kürzeren zog. Kurzen Prozess machte bis 86 kg Max Pöschl, der Timon Alar mit seinem ersten Beinangriff direkt auf den Rücken warf und kurz darauf den Schultersieg einfuhr. Nach einem Kopfzug von Severin Attenberger stand Benedikt Resch bis 75 kg Greco kurz vor einer Schulterniederlage, befreite sich jedoch nochmal und punktete per Kopfzug sowie mit einigen Durchdrehern. Kurz vor Schluss kam der Gäste-Akteur zwar nochmal auf 8:11 heran – an den zwei Teamzählern für Anger änderte das allerdings nichts mehr.
Guter Auftritt von Andreas Holthaus
Nach der Pause ließ sich Enzinger bis 57 kg Greco erneut von Omerbasic schultern. Einen guten Auftritt legte bis 130 kg Greco Andreas Holthaus hin, der gegen Michael Flurer zwei Punkte durch angeordnete Bodenlagen holte, während der St. Wolfganger einmal per Schwunggriff erfolgreich war und beim 2:4-Endstand aus SC-Sicht einen Mannschaftszähler entführte. Bis 61 kg Freistil lieferten sich Hocheder und Rimpfl erneut ein ausgeglichenes Duell, ehe der Angerer sein Gegenüber beim Stand von 10:7 per Einsteiger auf die Schultern drehte und mit vier Teampunkten die SCA-Siegchancen am Leben hielt. Ohne Erfolg blieb bis 98 kg Freistil Koch, der von Kuskys mit einem Überstürzer erwischt und geschultert wurde, wodurch die Gäste drei Kämpfe vor Schluss mit 19:12 vorn lagen.
Paul Hogger verkürzt mit Suplex und Ausheber-Wurf
Um zwei Punkte verkürzte bis 66 kg Greco Paul Hogger, der mit einem Suplex sowie Ausheber-Wurf gegen Noori früh in Führung ging, ehe der Gäste-Akteur besser hineinfand und sich ein ausgeglichenes Gefecht entwickelte, an dessen Ende der Angerer knapp mit 13:10 die Oberhand behielt. Bis 86 kg Greco setzte Michael Klouceck Timon Alar von Anfang an unter Druck und punktete mehrfach mit Schlüpfern oder Aushebern aus der Bodenlage, die die technische Überlegenheit bedeuteten. Damit lag es bis 75 kg Freistil an Stefan Nitzinger, dem auf ihn liegenden Druck standzuhalten und mit mindestens zwei Mannschaftspunkten zu gewinnen. Gegen Tymoteusz Pietas fackelte der Angerer nicht lange und nutzte die erste Gelegenheit, um seinen Kontrahenten unter dem Jubel der Zuschauer zu schultern und damit den Heimsieg zu sichern.
− lk